Proteste gegen geplante Flüchtlingsunterkunft in Königsdorf
Veröffentlicht: Dienstag, 08.10.2024 17:16
Die Stadt Frechen plant eine zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete in Königsdorf. Doch die Anwohner sind besorgt und protestieren gegen die Standortwahl und die fehlende Bürgerbeteiligung. Jetzt hat die Bürgermeisterin auf die Fragen der Königsdorfer reagiert.

Königsdorfer kritisieren Standortwahl und fehlende Bürgerbeteiligung
Die Stadt Frechen will in Königsdorf ein rund 100.000 Quadratmeter großes Grundstück ankaufen und dort eine zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete bauen. Am Donnerstag will der Rat der Stadt in einer Sondersitzung darüber abstimmen. Seitdem die Stadt die Pläne in der letzten Woche öffentlich gemacht hat, gibt es viel Protest aus den Reihen der Anwohner. Die Königsdorfer kritisieren unter anderem die Standortwahl am Naturschutzgebiet Königsdorfer Forst und die fehlende Einbindung der Bürger in die Planungen.
Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp reagiert auf Sorgen der Königsdorfer
Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp hat nun auf die Kritik und die Fragen der Anwohner reagiert. Nach Angaben der Bürgermeisterin gibt es durch die Pläne keinen Eingriff in den Königsdorfer Wald. Denn 90 Prozent der Fläche sollen aufgeforstet werden, und die Einrichtung soll nur auf rund 9500 Quadratmetern auf einer befestigten Fläche im östlichen Teil des Grundstücks entstehen. Außerdem geht die Stadt nicht davon aus, dass es durch die Unterkunft zu besonderen Verkehrsbelastungen kommt.
Zum Kritikpunkt der fehlenden Einbindung der Königsdorfer und der Prüfung anderer Standorte sagt die Stadt, dass es für die zentrale Unterkunft keine andere Möglichkeit gegeben hätte. Nach dem Beschluss des Rates am Mittwoch soll es jedoch eine Infoveranstaltung für die Bürger geben.
Stadt Frechen verspricht sich Vorteile von Einrichtung
Die Frechener Stadtverwaltung verspricht sich einige Vorteile durch die Einrichtung. So würde die Unterkunft die Stadt nichts kosten, da sie vom Land errichtet wird. Für die untergebrachten Kinder und Jugendlichen müssten keine zusätzlichen Schulplätze geschaffen werden, da für sie keine Schulpflicht gilt. Außerdem würden die Geflüchteten auf das Kontingent von Frechen angerechnet, sodass der Stadt entsprechend weniger Menschen zugeteilt würden. Nur so könnten auch die Gerhard-Berger- und die Willi-Giesen-Halle, die aktuell für Geflüchtete genutzt werden, wieder für den Schul- und Vereinssport öffnen.
Königsdorfer wollen vor Entscheidung des Rates demonstrieren
Die Königsdorfer wollen am Donnerstag vor der Sondersitzung des Rates gegen die Planungen protestieren. In einer Mitteilung heißt es, die Stadt nehme mit der intransparenten Entscheidung keine Rücksicht auf die Anwohner und die Umwelt. Sie betonen aber auch, dass es ihnen nicht darum geht, gegen Geflüchtete Stimmung zu machen, sondern dass sie sich von rechten und fremdenfeindlichen Strömungen distanzieren.
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