Rhein-Erft: Ja oder Nein zum E-Scooter?

Sind sie ein guter Ersatz für das Auto oder stehen sie nur im Weg herum? Das Thema E-Scooter beschäftigt im Moment einige Städte im Rhein-Erft-Kreis. Während die Menschen in Brühl mittlerweile zwischen einigen Anbietern wählen können, soll es in Hürth vorerst keine E-Scooter geben.

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Die Verantwortlichen hier sind der Meinung, dass der elektrische Roller nicht das Auto ersetzt, sondern vor allem auf Strecken zum Einsatz kommt, die Menschen sonst zu Fuß gegangen wären. Hinzu kämen die schlechten Erfahrungen aus Köln, wo immer wieder betrunkene Fahrer in Unfälle verwickelt sind und Roller in der Vergangenheit im Rhein gelandet sind. In Wesseling zeigt sich die Stadt dagegen begeistert von den Rollern. Hier gibt es nur einen Anbieter, die Kooperation laufe sehr gut und die Stadt will die Kooperation auch gerne verlängern. Roller im Rhein seien kein Problem und viele würden die Roller vor allem für die letzte Meile nutzen, um von der Stadtbahnhaltestelle zum eigentlichen Ziel zu kommen. Zwar habe es in Wesseling auch schon vereinzelt Beschwerden wegen falsch geparkter Roller gegeben, hierfür will die Stadt künftig mit dem Betreiber SPIN eine Lösung finden. Laut SPIN nutzen die Roller in Wesseling etwa 100 Menschen pro Tag.

Stadt Brühl mit E-Scooter-Angebot nicht zufrieden

In Brühl bieten mittlerweile fünf Anbieter E-Scooter an. Darüber freuen sich aber offenbar nicht alle. Die Stadtverwaltung erreichen täglich Beschwerden zu den Rollern. Zum einen würden sich Bürgerinnen und Bürger über das Fahrverhalten von überwiegend jungen Nutzerinnen und Nutzern beschweren. Zum anderen seien falsch geparkte Roller häufig ein Ärgernis. Auch die Stadtverwaltung selbst ist mit der derzeitigen Situation rund um die E-Scooter nach eigener Aussage nicht zufrieden.

"Haben kaum Handlungsspielraum"

"Zunächst einmal fehlen geeignete rechtliche Grundlagen, um die Zustände bei der Einführung der E-Scooter zu korrigieren. So muss man Vieles hinnehmen oder ist auf den guten Willen der Anbieter angewiesen.", sagte eine Stadtsprecherin gegenüber Radio Erft. Den Kontakt mit den etablierten Firmen bezeichnet die Stadtsprecherin teilweise als schwierig. Die Firmen würden auch nur wenig Nutzungsstatistiken preisgeben. "Die wenigen Statistiken, die von den Anbietern zur Verfügung gestellt werden, zeigen ziemlich eindeutig, dass die E-Scooter aktuell vor allem für Spaßfahrten genutzt werden.", so die Sprecherin. Weil E-Scooter-Firmen nicht auf Genehmigungen der Städte angewiesen seien, wäre es möglich, dass auch in Brühl noch weitere Anbieter hinzukommen.

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