Rhein-Erft: Gesellschaft zur Vermarktung von RWE-Flächen
Veröffentlicht: Montag, 21.02.2022 13:18
Was passiert nach dem Aus für die Braunkohle mit den Flächen der RWE-Standorte im Rheinischen Revier und wie können hier neue Arbeitsplätze entstehen? Um diese Fragen kümmert sich jetzt die frisch gegründete Gesellschaft "Perspektive.Struktur.Wandel".

Das Land NRW hält 50,1 Prozent und die RWE Power AG 49,9 Prozent an der Gesellschaft. Am Montagvormittag haben Landes-Bauministerin Scharrenbach und RWE-Power-Vorstandsmitglied Kulik einen entsprechenden Vertrag im Schloss Paffendorf unterschrieben. Die neue Gesellschaft Perspektive.Struktur.Wandel - kurz PSW - wird sich zunächst um drei Flächen kümmern, unter anderem auch um das Gelände des ursprünglich geplanten BoA-Plus-Kraftwerks in Niederaußem. Ziel ist es, die Flächen möglichst schnell zu vermarkten und neue Industrieunternehmen und Gewerbebetriebe anzulocken, um so die wegfallenden Arbeitsplätze zu kompensieren. Laut Lars Kulik von RWE Power steckt dahinter ein zeitlich gestuftes Verfahren, damit die ersten Arbeitsplätze entstehen bevor endgültig Schluss ist mit der Braunkohle. Insgesamt stehen 200 Hektar zur Verfügung, auf denen sich Unternehmen und Gewerbebetriebe ansiedeln können. Die PSW will nach eigenen Angaben bei ihrer Arbeit auch die Wünsche der betroffenen Städte und Gemeinden berücksichtigen. Bergheims Bürgermeister Mießeler setzt beispielsweise darauf, dass die Verfahren beschleunigt werden und es ein Gesamtkonzept für das Rheinische Revier gibt.
Auch Proteste gegen neue Gesellschaft
Die Gründung der gemeinsamen Gesellschaft "Perspektive.Struktur.Wandel" von RWE und dem Land NRW wurde am Montag auch von Protesten begleitet. Den Demonstranten vor dem Schloss Paffendorf fehlt hierbei vor allem die Einbindung der Menschen aus der Region, sagt der Initiator Emilio Alfred Weinberg. "Es sollte auf jeden Fall auch eine große Beteiligung der Menschen hier im Rheinischen Revier stattfinden. Und das wurde jetzt wieder konterkariert." Rund 30 Personen beteiligten sich laut Veranstalter an der Demonstration.