Rhein-Erft: Corona-Folgen für den Ausbildungsmarkt

Keine Ausbildungsmessen vor Ort, kaum Praktika und Berufsberatung vor allem virtuell – die Folgen der Corona-Pandemie machen sich auf dem Ausbildungsmarkt im Rhein-Erft-Kreis noch deutlich bemerkbar. Dieses Fazit ziehen Agentur für Arbeit, IHK und Handwerkskammer.

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Die Agentur für Arbeit registriert in diesem Ausbildungsjahr deutlich weniger Bewerber und gleichzeitig auch weniger Unternehmen, die Nachwuchskräfte suchen. Rainer Imkamp von der Brühler Agentur für Arbeit ist aber optimistisch, dass es bald bergauf geht. Derzeit sind bei der Agentur für Arbeit noch knapp 400 Ausbildungsstellen nicht besetzt. Gesucht werden beispielsweise noch Azubis als medizinische Fachangestellte, Mechatroniker oder Bürokaufleute.

IHK sieht nur mühsame Besserung

Die Industrie- und Handelskammer spricht zwar im gesamten Kammerbezirk von einer langsamen Erholung, so richtig ist die im Rhein-Erft-Kreis aber noch nicht angekommen. Hier sind im Vergleich zum Vorjahr knapp ein Prozent weniger Ausbildungsverträge zustande gekommen. Für alle Unternehmen, die noch kurzfristig Ausbildungs- oder Praktikumsplätze anbieten wollen, bietet die IHK einen neuen Service an. Beim Quick-Start-Service klärt die IHK innerhalb von 48 Stunden die rechtlichen Voraussetzungen, damit der Betrieb ausbilden darf.

Mehr Ausbildungsverträge im Handwerk

Der Einstieg in einen Handwerksberuf war bei vielen Jugendlichen an Rhein und Erft in diesem Ausbildungsjahr offenbar beliebt. Die Kölner Handwerkskammer hat bei den Ausbildungsverträgen ein Plus von rund zwei Prozent in der gesamten Region registriert. Noch deutlicher ist der Zuwachs im Rhein-Erft-Kreis: hier hat es fast 16 Prozent mehr Ausbildungsverträge gegeben. Laut Roberto Lepore von der Handwerkskammer ist damit das Vor-Corona-Niveau zwar noch nicht erreicht, aber es zeigt, dass Handwerksberufe durchaus attraktiv sind. Nach seinen Angaben gibt es derzeit auch noch freie Ausbildungsplätze im Handwerk, gesucht werden beispielsweise noch Dachdecker, Anlagenmechaniker oder Lebensmittelverkäufer. Nach Angaben der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer gilt generell: Interessierte können sich jetzt noch bewerben, ein Ausbildungsbeginn ist mindestens noch bis Januar möglich.

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