Mocro-Mafia: Spuren führen erneut nach Hürth

Spezialkräfte der Polizei haben am Freitagmorgen eine Lagerhalle in Hürth sowie zwei Wohnanschriften in Köln durchsucht. Hintergrund sind Verbindungen zur Mocro-Mafia.

© pixabay (Symbolbild)

Vater und Sohn aus dem Rhein-Erft-Kreis unter Verdacht

Am Freitagmorgen hat es eine Razzia in einer Hürther Lagerhalle gegeben. Außerdem wurden zwei Wohnhäuser in Köln durchsucht. Ein 55-Jähriger und sein 24 Jahre alter Sohn werden verdächtigt, eine nicht bestimmte Zahl an Schusswaffen zu haben. Der Sohn soll den Geiselnehmern von Rodenkirchen eine Waffe geliefert haben. Die Geiselnehmer sollen Mitglieder der berüchtigten Mocro-Mafia sein und im Juli in einem Haus in Rodenkirchen zwei Menschen gewaltsam festgehalten haben. Die Gruppierung soll auch für Explosionen vor Hauseingängen unter anderem in Köln verantwortlich sein. Vater und Sohn wurden vorläufig festgenommen. Die Ermittler fanden an diesem Freitag einen Teleskopschlagstock, ein Einhandmesser und mehrere Schusswaffen.

Polizei ermittelt mit viel Manpower

In einer speziellen Ermittlungskommission der Kölner Polizei versuchen derzeit rund 50 Beamte der niederländischen Mocro-Mafia auf die Spur zu kommen.

Unter anderem geht es dabei um mehrere Explosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg. Den Ursprung sehen die Ermittler bei uns im Rhein-Erft-Kreis.

Sie gehen davon aus, dass der Diebstahl einer großen Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth Auslöser für die Gewaltspirale gewesen sein könnte. Es geht inzwischen um etwa 25 Verfahren, die sich gegen mindestens 20 Beschuldigte richten, das teilte die Kölner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Darunter ist auch eine Geiselnahme in Rodenkirchen. Die Kölner Ermittlungsgruppe trägt einen besonderen Namen, nämlich „Sattla“, was im Arabischen „Haschisch“ bedeutet. Arabisch deswegen, weil die niederländische Mocro-Mafia Drogenhändler zusammenfasst, die teils eine marokkanische Herkunft haben.

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