Zugunglück Hürth-Fischenich: Zeugen belasten Angeklagten
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.07.2025 11:06
Im Prozess um das Zugunglück in Hürth haben Zeugen den Angeklagten offenbar schwer belastet. Einer sagte laut Kölner Stadtanzeiger, der Mann sei übermüdet gewesen und habe ihn später angewiesen, Falschaussagen zu machen.

Massive Vorwürfe gegen den Angeklagten
Im Prozess um das tödliche Zugunglück in Hürth ist der Angeklagte von Zeuge schwer belastet worden. Das berichtet der Kölner Stadtanzeiger. Demnach sagte unter anderem ein Kollege aus: Der Angeklagte habe ihm morgens beim Abholen erzählt, dass er sehr müde sei, weil er Doppelschicht habe und erst um 4 Uhr morgens im Bett gewesen sei. Und er habe auch während der Fahrt geschlafen.
Außerdem steht laut der Zeitung im Raum, dass ein automatisches Warnsystem möglicherweise aus Bequemlichkeit nicht aufgebaut wurde. Denn der Zeuge sagte auch: Es habe im Auto gesessen und Pause gemacht als der Intercity anraste und die beiden Gleisarbeiter erfasst und getötet hatte. Danach sei der Angeklagte zu ihm gekommen, habe sein Pausenbuch haben wollen und ihm gesagt, was er sagen solle, wo er als Sicherungsposten auf dem Gleis angeblich gestanden habe.
Und auch der Fahrdienstleiter wurde gehört, der am Unglückstag in Kalscheuren im Stellwerk saß. Ihm zufolge sei die Gleissperrung beantragt, aber zu dem Zeitpunkt nicht von ihm genehmigt worden. Der Angeklagte behauptet das Gegenteil. Er war im Mai 2023 für die Sicherung der Bahnstrecke in Höhe Hürth-Fischenich verantwortlich, deswegen steht er wegen fahrlässiger Tötung von zwei Menschen vor dem Amtsgericht in Brühl. Der Arbeitstrupp stand mit dem Rücken zum heranrasenden Zug und bediente laute Stopfmaschinen. Einige schafften es, in letzter Sekunde zur Seite zu springen.