Köln: Lebenslange Haftstrafen in Folter-Prozess gefordert
Veröffentlicht: Montag, 22.01.2024 15:55
Im sogenannten „Folter-Prozess“ vor dem Kölner Landgericht hat die Staatsanwaltschaft heute drei lebenslange Haftstrafen wegen Mordes beantragt. In dem Prozess sind insgesamt vier Mitbewohner einer Kölnerin angeklagt, die die Frau wie eine Sklavin gehalten und zu Tode gefoltert haben sollen.

Laut der Staatsanwaltschaft sollen zwei Schwestern im Alter von 32 und 35 Jahren sowie der 31 Jahre alte Lebensgefährte einer der Schwestern das Opfer im April 2020 geschlagen, getreten und gedemütigt haben. Für den ebenfalls angeklagten Lebensgefährten des Opfers forderte die Staatsanwältin eine Verurteilung wegen Körperverletzung zu vier Jahren Haft. Der intelligenzgeminderte 28-Jährige sei vor allem selbst Opfer der anderen drei Angeklagten geworden, hieß es. Deren Ziel sei es gewesen, die Wohnung der 21-Jährigen und des 28-Jährigen zu übernehmen. Hierzu hätten die Schwestern und der Mitangeklagte versucht, dem 28-Jährigen die Gewalttaten an der jungen Frau anzulasten, sagte die Staatsanwältin. Erst nach dem Hinweis einer Bekannten konnte die Frau 2020 von der Polizei aus der Wohnung befreit werden. Sie starb wenig später im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen Zudem forderte die Staatsanwaltschaft Sicherungsverwahrung gegen die 35-Jährige und den 31-Jährigen. Beide waren im Dezember 2022 vom Landgericht Essen in einem ähnlich gelagerten Fall zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Wann ein Urteil in dem Prozess gesprochen werden soll, ist noch unklar.