Wesseling/Köln: Fische müssen in gefährliche Fahrrinne

Das Rhein-Niedrigwasser macht nicht nur Wirtschaft und Schifffahrt, sondern auch Fischen und anderen Wasserbewohnern zu schaffen. Vielen Tieren bleibt nur der Rückzug in die Fahrrinne für die Schiffe.

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Doch dort ist es stressig und teils gefährlich, sagen die Rhein-Experten vom NRW-Naturschutzbund, es gebe starke Strömungen, Wellenschlag und die Gefahr, in Schiffsschrauben zu geraten. Immerhin: Fische können in die Fahrrinne ausweichen - anders als Schnecken, Muscheln oder Krebstiere, die die Gewässersohle bewohnen und jetzt oft sterben. Auch mit den höheren Wassertemperaturen, die meist mit Niedrigwasser einhergehen, haben die Tiere zu kämpfen.

Naturschützer fordern deshalb grundsätzliche Veränderungen in der Wasserwirtschaft: Man müssen den Wasserrückhalt in der Landschaft wieder stärken. Eine Vertiefung der Fahrrinne, die aktuell viele Binnenschiffer fordern, sehen Naturschützer kritisch. Man müsse sich den Bedingungen des Flusses anpassen – und nicht umgekehrt. Mit Schiffen, die wenig Tiefgang haben, gehe das zum Beispiel.

Experten gehen weiter von leichtem Pegelanstieg aus

Die Experten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes gehen weiterhin von einer kleinen Welle mit steigenden Wasserpegeln am Rhein aus. Die Prognosen für die nächsten zwei Wochen deuten weiter darauf hin, dass die Wasserstände bis Ende der nächsten Woche um etwa 50 Zentimeter steigen werden. Das teilte das Amt am Donnerstag mit. Danach sei allerdings wieder mit sinkenden Pegeln zu rechen. Wie stark dieser Rückfall ausfällt sei derzeit noch nicht absehbar. In Köln lag der Rheinpegel am Donnerstagmittag bei 73 Zentimetern.

In Emmerich hat der Rhein dagegen am Morgen einen weiteren Tiefstwert von minus drei Zentimetern erreicht. Der Pegelstand ist dabei aber nicht zu verwechseln mit dem tiefsten Punkt im Fluss. Die Fahrrinnen für die Schiffe sind auch in Emmerich noch deutlich tiefer als der Wasserstand laut Pegel.

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