Unterkunft für Geflüchtete in Frechen-Königsdorf kommt nicht
Veröffentlicht: Donnerstag, 02.10.2025 16:49
Die Pläne für eine zentrale Unterkunft für Geflüchtete in Frechen-Königsdorf sind vom Tisch. Hintergrund sind offenbar die sinkenden Asylbewerber-Zahlen, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Okos.

Zentrale Unterbringungseinrichtung in Frechen ist abgesagt
Die zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Geflüchtete in Frechen-Königsdorf wird nicht gebaut. Das hat der Frechener Landtagsabgeordnete Thomas Okos bekannt gegeben. Grund dafür ist die aktuelle Migrationspolitik, die dazu führt, dass weniger Menschen Asyl in Nordrhein-Westfalen beantragen. Dadurch sinkt auch der Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten.
Die geplante ZUE war für bis zu 300 Menschen ausgelegt und sollte auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule an der Alten Aachener Straße entstehen. Die Stadt Frechen hatte das Grundstück für rund 2,2 Millionen Euro gekauft und plante, einen Teil der Fläche an die Bezirksregierung zu verpachten. Der Rest des Geländes sollte als Ausgleichsfläche für Bauprojekte genutzt werden.
Das Vorhaben war von Anfang an umstritten. Anwohner befürchteten, dass die Einrichtung ihre rund 110 Personen umfassende Nachbarschaft überfordern könnte. Auch Naturschützer äußerten Bedenken, da das Gelände in der Nähe eines Naturschutzgebiets liegt.
Weniger Asylsuchende, weniger Bedarf
Die Zugänge von Asylsuchenden nach Nordrhein-Westfalen fallen laut Okos seit Monaten moderat ausfallen. Die Migrationspolitik der CDU-geführten Bundesregierung zeige Wirkung und bringe die geforderte Ordnung zurück. Waren in dem Zeitraum Januar bis Juli 2024 noch 24.079 Asylsuchende erfasst, zählte man im gleichen Zeitraum 2025 13.482 Personen. Dies entspricht einem Rückgang von 44%, so Okos. Die Landesregierung komme nach einer entsprechenden Prüfung zu dem Schluss, dass es Veränderungen in den Kapazitäten des Landesaufnahmesystems geben werde. Das neue Ziel sind 35.000 Unterbringungsplätze.
Nach Angaben des Frechener CDU-Politikers wurde jetzt entschieden, dass das Vorhaben in Frechen nicht weiter betrieben wird. Die Bezirksregierung Köln hat zusammen mit dem NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration die Stadt Frechen am Montag entsprechend informiert. Okos bedauert, dass der zuständige Beigeordnete Herr Pöttgen den Rat am Dienstag darüber nicht in Kenntnis gesetzt hat – trotz Nachfrage:
Es muss endlich in Frechen das Konzept der Flüchtlingsunterbringung überarbeitet werden. Die Sporthallen dürfen nicht mehr Teil eines solchen Konzepts sein. Wir brauchen für die Zukunft möglichst dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten. Zudem müssen die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen werden. Am geplanten ZUE Standort haben einige Menschen Vertrauen verloren. Das haben mir zahlreiche persönliche Gespräche vor Ort vermittelt. Das gilt es zurückzugewinnen. Die Stadt ist nun in der Pflicht.