Region: Streit um Rheinwasserleitung für Tagebaulöcher
Veröffentlicht: Montag, 03.07.2023 15:26
Die Tagebaulöcher Hambach und Garzweiler sollen in Zukunft mit Wasser aus dem Rhein befüllt werden – die Stadt Dormagen plant jetzt aber rechtliche Schritte gegen die Rheinwasserleitung und bekommt dafür auch Kritik aus dem Rhein-Erft-Kreis. In einem gemeinsamen Brief fordern die Bürgermeister von zehn Tagebau-Kommunen die Dormagener Verwaltung auf, ihre Bedenken gegen die Rheinwasserleitung aufzugeben.

Zu den Unterzeichnern gehören auch Elsdorfs Bürgermeister Andreas Heller und Kerpens Bürgermeister Dieter Spürck. Denn nach ihrer Ansicht sei die Befüllung mit Wasser aus dem Rhein ie einzige Möglichkeit den Prozess gesteuert zu bewältigen, heißt es in dem Brief. So stehe schon seit den 90er-Jahren fest, dass die zukünftigen Seen in Hambach und Garzweiler nicht allein mit Grundwasser befüllt werden können. Die Androhung von rechtlichen Schritte gegen die aktuellen Planungen empfinden die Bürgermeister der Tagebau-Kommunen daher als Bruch der Solidarität bei der Entwicklung des Rheinischen Reviers. Denn gerade jetzt, wo der Kohleausstieg Realität werde, müsse die Region zusammenarbeiten, um den Strukturwandel zu bewältigen. Neben Elsdorfs Bürgermeister Heller und Kerpens Bürgermeister Spürck haben den Brandbrief die Bürgermeister der Kommunen Mönchengladbach, Erkelenz, Niederzier, Jüchen, Grevenbroich, Jülich, Merzenich und Titz unterzeichnet. Die Stadt Dormagen wollte sich auf Radio Erft Anfrage nicht zu der Kritik äußern.