Neuer KVB-Betriebshof in Wesseling nimmt Gestalt an

In Wesseling sind die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Norton-Gelände nahezu abgeschlossen. Auf dem Areal entsteht ein neuer Betriebshof der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), der den bisherigen Standort ersetzen soll. Ein Großteil des abgebrochenen Materials wird vor Ort recycelt und wiederverwendet.

© Stephan Anemüller / KVB

Abbrucharbeiten auf Norton-Gelände in Wesseling fast abgeschlossen

Die Abbrucharbeiten der Hochbauten auf dem ehemaligen Norton-Gelände in Wesseling sind weitgehend abgeschlossen. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für den Bau des neuen Betriebshofs der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) erreicht, heißt es von dem Unternehmen. Als Generalplaner wurde die Firma Schüßler-Plan beauftragt. Laut einem Sprecher liegen die Arbeiten im Zeitplan.

Auf dem rund 87.000 Quadratmeter großen Areal zwischen Vorgebirgsstraße und Kronenweg entsteht nach Angaben der KVB ein moderner Betriebshof, der den bisherigen Standort auf dem Gelände der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) in Wesseling ersetzen wird. Ziel des Neubaus sei es, die Abstell-, Werkstatt- und Personalkapazitäten deutlich zu erweitern, um die Qualität und Effizienz des Stadtbahn-Betriebs zu verbessern.

Recycling von Abbruchmaterial

Nach dem Abbruch der Hochbauten würden derzeit die Bodenplatten entfernt. Diese Arbeiten sollen bis Dezember abgeschlossen sein. Insgesamt wurden rund 240.000 Kubikmeter umbauter Raum abgebrochen, darunter etwa 50.000 Tonnen mineralischer Bauschutt aus Beton und Ziegeln. Dieses Material wurde vor Ort aufbereitet: Grobe Betonbruchstücke und Fundamentreste wurden pulverisiert, um Bewehrung und Beton zu trennen. Anschließend wurde das Material mit einer mobilen Brechanlage zu Recycling-Baustoff (RCL) verarbeitet.

Der recycelte Baustoff wird direkt auf der Baustelle verwendet, etwa zur Verfüllung der ehemaligen Kelleranlagen und als Unterbau für neue Wege. Durch dieses Verfahren konnten rund 25.000 Lkw-Fahrten eingespart werden. Um die Aufbereitung weiter zu beschleunigen, wird eine zweite Brechanlage eingesetzt und der Fuhrpark um zwei Bagger erweitert.

Moderner Betriebshof für die Zukunft

Der Neubau des Betriebshofs ist nach Angaben der KVB notwendig, da der aktuelle Standort den Anforderungen des Stadtbahn-Betriebs nicht mehr gerecht wird. Die Werkstatthallen seien veraltet und für die geplanten längeren Stadtbahnen ungeeignet. Auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden entsprechen nicht mehr modernen Standards.

Das neue Gelände bietet mit seiner Größe von 87.000 Quadratmetern fast fünfmal so viel Platz wie der bisherige Betriebshof. Geplant ist eine Abstellanlage mit einer Länge von mehr als 3,5 Kilometern – doppelt so groß wie die aktuelle Anlage. Auch die Zahl der Werkstattgleise wird verdoppelt, was ein effektiveres Rangieren der Bahnen ermöglicht.

Nach aktuellem Planungsstand soll die erste Baustufe des neuen Betriebshofs im Jahr 2030 fertiggestellt sein. Anschließend wird der Betrieb vom alten Standort auf das neue Gelände verlagert, bevor der weitere Ausbau erfolgt.

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