Muzzin-Ruf in Köln-Ehrenfeld erschallt auch künftig
Veröffentlicht: Mittwoch, 20.11.2024 13:40
Die Aufregung um den ersten öffentlichen Muezzin-Ruf in Köln war im Herbst 2022 groß - doch inzwischen ist bei dem Thema merklich Ruhe eingekehrt. Die Stadt stellt nun fest: So kann es weitergehen.

Stadt verlängert Vetrag mit der Ditib nach Testphase
Der öffentliche Muezzin-Ruf an der Kölner Zentralmoschee darf künftig weiter jeden Freitag erschallen. Nachdem der Ruf zwei Jahre getestet wurde, gibt es laut Stadt keine Hinweise auf Verstöße der Moscheegemeinde gegen die vereinbarten Auflagen. Daher gibt die Stadt jetzt dauerhaft grünes Licht und verlängert den geschlossenen Vertrag mit der Türkisch-Islamischen Union Ditib - unbefristet. Kölns Oberbürgermeisterin Reker hatte das Pilotprojekt mit Hinweis auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung ins Leben gerufen.
Davor hatte es viele Diskussionen um den per Lautsprecher übertragenen Gebetsruf gegeben. Kritiker sehen die Ditib als verlängerten Arm der türkischen Religionsbehörde in Ankara. Der Muezzin-Ruf in Köln darf nur einmal freitags erklingen – und das nicht länger als fünf Minuten und eine bestimmte Lautstärke nicht überschreiten. Nach Angaben der Stadt gab es vor allem zu Beginn des Projekts auch einige negative Rückmeldungen von Bürgern. Dabei seien aber nur wenige konstruktive Äußerungen eingegangen, heißt es. Viele der E-Mails hätten beleidigende Inhalte und teils auch strafrechtlich zu bewertende Statements enthalten. Nach rund zwei Wochen sei die Zahl der Zuschriften stark zurückgegangen.
Die Moscheegemeinde der Ditib ist nach Angaben der Stadt die einzige Moscheegemeinde in Köln, die sich an dem Modellprojekt beteiligt hat.