Köln: Großeinsatz der Polizei nach Tötungsdelikt
Veröffentlicht: Donnerstag, 07.04.2022 06:41
Mehrere hundert Polizisten durchsuchen unter anderem in Köln am frühen Donnerstagmorgen Wohnungen sowie Zimmer in Flüchtlingsunterkünften. Mindestens 18 Männer stehen im Verdacht, gemeinsam an einem Tötungsdelikt beteiligt gewesen zu sein.

Sie sollen Anfang März in Höhenberg einen Mann auf der Straße in Höhenberg abgepasst und durch Schläge, Tritte und Stiche verletzt haben. Er starb nach diversen Notoperationen zwei Wochen später im Krankenhaus. Hintergrund soll ein familiärer Streit zwischen zwei Großfamilien sein. Da in der Flüchtlingsunterkunft auch ukrainische Geflüchtete untergebracht sind, sind Dolmetscher vor Ort, die das Geschehen erklären.
Für die Durchsuchungen wird die Mordkommission von mehreren hundert Polizistinnen und Polizisten der Bereitschaftspolizei unterstützt, darunter auch Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten sowie Kräfte der Technischen Einsatzeinheit. Die Maßnahmen richten sich vornehmlich gegen 18 Männer im Alter von 17 bis 60 Jahren, gegen die das Amtsgericht Köln auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft wegen des dringenden Verdachts des gemeinschaftlichen Totschlags angeordnet hat. Maßgeblich für den Erlass der Haftbefehle war die Auswertung von Videoaufnahmen, die die Tat dokumentieren. Am Mittag war allerdings noch kein Haftbefehl vollstreckt, weil die Beschuldigten nicht angetroffen werden konnten. Sie sind jetzt europaweit zur Fahndung ausgeschrieben.