Inklusives Wohnprojekt in Brühl-Badorf gefährdet
Veröffentlicht: Mittwoch, 27.08.2025 13:55
Das inklusive Wohnprojekt des Vereins „Bunte Bank“ in Brühl-Badorf steht vor dem Aus. Obwohl die Planungen weit fortgeschritten sind, könnte die Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland gestrichen werden. Grund ist die finanzielle Lage des LVR.

Inklusives Wohnprojekt in Brühl-Badorf droht zu scheitern
In Brühl-Badorf plant der Verein „Bunte Bank“ seit Jahren ein inklusives Wohnhaus für junge Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf. Obwohl der Verein nach eigenen Angaben schon viel erreicht hat, droht dem Projekt jetzt kurz vor dem Spatenstich das Aus. Denn die Finanzierung ist stark gefährdet, weil die Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland auf der Kippe steht.
Der Verein „Bunte Bank Brühl“ besteht aus Eltern mit stark pflegebedürftigen Kindern, die mittlerweile junge Erwachsene sind. Da es gerade für diese Zielgruppe nur sehr wenige Wohnmöglichkeiten gibt, haben die Eltern nach eigenen Angaben vor gut fünf Jahren selbst die Initiative ergriffen. Ihr Ziel ist es, ein inklusives Wohnhaus mit drei Wohngemeinschaften und einem Zwei-Raum-Apartment für Bewohner mit und ohne Hilfebedarf zu errichten. Nach ihren Angaben ist es ein Pionierprojekt im Rhein-Erft-Kreis.
Viel Zuspruch für das Inklusions-Projekt
Der Verein bekommt nach eigenen Angabe bei dem Projekt große Unterstützung, unter anderem von der Stadt Brühl, der kommunalen Baugesellschaft Gebausie und der Nachbarschaft. Auch die Planungen und Vorbereitungen seien schon weit gediehen. So konnte der Verein nach eigenen Angaben zum Beispiel die Gebausie als Investor gewinnen, außerdem seien schon erhebliche Mittel in die Projektentwicklung und die Vorbereitung des Baugrunds geflossen und auch die Baugenehmigung sei schon erteilt. Aber jetzt droht das Projekt aus Spargründen zu scheitern. Der LVR könnte die gesamte Förderung streichen und begründet das mit Finanzproblemen.
LVR stellt Förderung auf den Prüfstand
Der Landschaftsverband Rheinland rechnet laut einer Sprecherin in diesem Jahr mit einem Haushaltsdefizit von 30 Millionen Euro, im kommenden sogar mit 100 Millionen Euro. Aufgrund dieser Sachlage muss der LVR laut der Sprecherin freiwillige Maßnahmen auf den Prüfstand stellen. Dazu gehört auch die inklusive Bauprojektförderung, wie das inklusive Wohnhaus in Brühl-Badorf.
Für den Verein kommt diese Ankündigung ohne Vorwarnung, der LVR habe zwar darüber informiert, dass es sich um freiwillige Leistungen handelt, nicht aber signalisiert, dass diese gefährdet sei.
Um auf seine Lage aufmerksam zu machen, will der Brühler Verein am 2. September zusammen mit anderen Betroffenen eine Mahnwache veranstalten. Sie soll vor der Sitzung des Landschaftsausschusses stattfinden, bei der das Thema auf der Tagesordnung steht.