Hürth: Viele Fragen nach Schließung von Schlachthof

Der Skandal um den Schlachthof in Hürth hat jetzt noch mal den Kreisausschuss beschäftigt. Die SPD-Kreistagsfraktion hatte Fragen: unter anderem wollte sie wissen, wieso der Betrieb elf Mal besucht wurde, die übliche Kontrolldichte aber bei einem Besuch im Jahr liegt.

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Laut Kreis beziehe sich die Zahl von elf Betriebsbesuchen auf einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren. Es fanden demnach nicht nur Hygienekontrollen statt, sondern auch Tierschutzkontrollen und Kontrollen nach Beschwerden. Der Kreis stellt klar, dass sich vorsätzlich kriminelles Verhalten dadurch auszeichne, dass es Kontrollen unterlaufe. Es sei nicht möglich, dies durch behördliche Kontrollen vollständig zu verhindern. Es gebe aber die Möglichkeit, dass zum Beispiel Tierschützer online anonym Hinweise geben – diesen werde grundsätzlich kurzfristig nachgegangen, heißt es in den Unterlagen für den Kreisausschuss.

Anfang des Jahres hatte das Kreisveterinäramt den Schlachthof geschlossen und Strafanzeige gestellt.Dort sollen Tiere gequält und ohne Betäubung geschlachtet worden sein. Dem Deutschen Tierschutzbüro waren nach eigenen Angaben Videos zugespielt worden, die schwere Fälle von Tierquälerei zeigen sollen. Die Rhein-Erft-Polizei wertet das Bildmaterial derzeit aus. Auch bei der Kölner Staatsanwaltschaft wird ermittelt – wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

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