Zu Tode geschütteltes Baby: Urteil in Köln

Wegen schwerer Misshandlung ihres Babys ist eine Mutter vor dem Kölner Landgericht zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Säugling starb im Mai 2022 an den Folgen massiver Gewalteinwirkung.

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Baby hatte schwere Verletzungen

Im Prozess um ein zu Tode geschütteltes Baby hat das Kölner Landgericht die Mutter zu drei Jahren Haft verurteilt. Der 14 Wochen alte Säugling sei im Mai 2022 aufgrund schwerer Misshandlungen, nämlich einem kräftigen Schütteln, verstorben, so die Vorsitzende Richterin in der Urteilsbegründung. Dadurch sei es bei dem Baby zu einem Atemstillstand gekommen, der schwere Verletzungen des Gehirns nach sich gezogen habe. Zudem sei das Kind unterernährt gewesen.

Auch sei der Säugling schon vor seinem Tod körperlich misshandelt worden. Darauf deuteten bereits verheilte Rippenbrüche hin, die bei der Obduktion festgestellt worden waren. Die Angeklagte hatte in dem Prozess alle Schuld von sich gewiesen und den Vater des Kindes, ihren Ehemann, schwer belastet. Dieser war bereits im Juni 2024 ebenfalls wegen Beihilfe zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Familienkonflikt und Schuldzuweisungen

Die Richterin betonte die Schwere der Tat und die Verantwortung der Mutter. Die Misshandlungen führten zu einem tragischen Ende für das Baby. Die Umstände der Unterernährung und die bereits verheilte Rippenbrüche zeugen von einer längeren Leidenszeit des Kindes. Im Prozessverlauf wies die Mutter alle Schuld von sich und belastete den Vater schwer. Der Vater wurde bereits im Juni 2024 wegen Beihilfe verurteilt. Die komplexen Familienverhältnisse und gegenseitigen Anschuldigungen erschwerten die Aufklärung des Falls.

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