Urteil in Kölner Geldwäsche-Prozess erwartet

Ein millionenschwerer Geldwäsche-Prozess vor dem Kölner Landgericht steht kurz vor dem Abschluss. Ein 38-Jähriger soll ein illegales Finanztransfersystem betrieben haben, das kriminellen Kunden half, Geld zwischen Deutschland und der Türkei zu bewegen.

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Kölner Landgericht verhandelt über Geldwäsche in Millionenhöhe

Vor dem Kölner Landgericht wird am Dienstag das Urteil in einem millionenschweren Geldwäsche-Prozess erwartet. Angeklagt ist ein 38-Jähriger, der laut Staatsanwaltschaft in großem Stil mit einem illegalen Finanztransfersystem nach Art des Hawala-Bankings gearbeitet haben soll. Das System funktionierte so: die teilweise kriminellen Kunden konnten in Deutschland an Annahmestellen Bargeld abgeben – und sich in der Türkei Geld auszahlen lassen. Von dem Bargeld hier kauften die Mitglieder der Bande Gold oder andere Edelmetalle und brachten es in die Türkei, wo die Edelmetalle wieder verkauft wurden. So stand dort immer Bargeld für die Auszahlungen bereit.

Der Angeklagte soll fast vier Jahre lang Annahmestellen in Köln-Mülheim und Bergisch Gladbach betrieben und den Goldankauf und Transport organisiert haben. Laut Staatsanwaltschaft habe er in diesem Zeitraum rund 350 Millionen Euro abgewickelt, mit 150 Millionen davon sei er persönlich befasst gewesen. Insgesamt soll er dafür 750.000 Euro bekommen haben.

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