Überraschende Wende: Kaserne in Kerpen bleibt

Kurz nachdem Annegret Kramp-Karrenbauer neue Verteidigungsministerin geworden ist, hat sie schon eine weitreichende Entscheidung für die Stadt Kerpen getroffen. Die Ministerin hat angeordnet, dass die Boelcke-Kaserne dort doch nicht wie geplant geschlossen, sondern weiter erhalten bleibt.

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Die Bundeswehr soll den Sanitätsdienst der Kaserne weiter nutzen können. Diese Entscheidung hat die Stadt Kerpen nach eigenen Angaben total überrascht. Man könne noch überhaupt nicht sagen, was das für die Pläne, die man gemacht hatte, bedeute. Es sei im Gespräch gewesen, dort einen Campus für Wissenschaft und Forschung anzulegen. Und man habe eigentlich auf dem Gelände einen Fuß- und Radweg über die Autobahn geplant. Ob das noch möglich sei, wenn der Sanitäts-Teil der Kaserne jetzt doch nicht abgerissen werde: keine Ahnung. Und auch, was aus der zentralen Unterbringung für Flüchtlinge wird, die die Bezirksregierung seit über zwei Jahren auf dem Kasernengelände betreibt, ist offen. Auch die Behörde zeigte sich von der Entscheidung der Ministerin überrascht. Im Moment leben in der Kaserne über 250 Asylbewerber. Sie alle haben praktisch keine Chance, in Deutschland bleiben zu dürfen und sollen dort mit Hilfe von Fachleuten schnell – und freiwillig – in ihre Heimatländer zurückkehren. Neben der Kaserne in Kerpen sollen deutschlandweit noch zehn weitere Standorte erhalten bleiben, darunter auch das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Brühler Straße in Köln. Ziel sei, eine weitere Voraussetzung für eine einsatzbereite, bündnisfähige und flexible Bundeswehr zu schaffen.

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