SPD-Fragen zum Microsoft-Rechenzentrum
Veröffentlicht: Samstag, 15.11.2025 06:18
In Bergheim entsteht eines von drei geplanten Microsoft-Rechenzentren im Rhein-Erft-Kreis. Ein Großprojekt, zu dem es im Vorfeld viele Fragen gibt. Die Bergheimer Stadtverwaltung hat jetzt einige beantwortet.

Microsoft-Rechenzentrum in Bergheim wirft Fragen auf
In Bergheim entsteht eines von drei geplanten Microsoft-Rechenzentren im Rhein-Erft-Kreis. Das Projekt gilt als bedeutend für die Region, da es die digitale Infrastruktur stärken soll. Gleichzeitig wirft der Bau jedoch Fragen zur Energieversorgung und Nachhaltigkeit auf.
Die SPD-Fraktion im Stadtrat von Bergheim hatte sich bei der Stadtverwaltung erkundigt, ob der Betrieb des Rechenzentrums die Energieversorgung der umliegenden Gemeinden beeinträchtigen könnte. Laut Stadtverwaltung besteht jedoch kein Grund zur Sorge: Bereits bei der Planung wurde sichergestellt, dass ausreichend Kapazitäten vorhanden sind. Microsoft darf nur so viel Strom beziehen, wie für den Betrieb des Rechenzentrums notwendig ist, um die Versorgung in Bergheim und den Nachbarkommunen stabil zu halten.
Zusätzlich setzt Microsoft auf erneuerbare Energien. Auf dem Gelände im Gewerbegebiet INKA terra nova sollen Photovoltaikanlagen installiert werden. Für den Fall eines Stromausfalls plant das Unternehmen, bis zu 3.400 Tonnen Diesel als Notfallreserve auf dem Gelände zu lagern, um den Betrieb mit Dieselgeneratoren sicherzustellen.
Bereits seit zwei Monaten liegt Microsoft die Baugenehmigung vor, sodass die Bauarbeiten beginnen können. Da das Rechenzentrum zur sogenannten kritischen Infrastruktur zählt, gelten dabei strenge Sicherheitsvorschriften. Das Gelände wird komplett eingezäunt und mit Zutritts- sowie Durchlasskontrollen ausgestattet, um den Schutz von Daten und Betrieb rund um die Uhr zu gewährleisten.
Wie kann die Abwärme genutzt werden?
Möglicherweise schon im kommenden Jahr sollen tausende Hochleistungsserver ans Netz gehen. Diese Server werden große Mengen an Daten speichern, verarbeiten und verteilen – dabei entsteht jedoch auch erhebliche Abwärme. Die SPD-Fraktion hat daher angeregt, die Abwärme des Rechenzentrums sinnvoll zu nutzen. Sie regte an, ein Fernwärmenetz zu planen, das die Abwärme für Haushalte, Industriebetriebe oder landwirtschaftliche Betriebe nutzbar machen könnte. Derzeit prüfen die Stadt und Microsoft gemeinsam, wie eine solche Nutzung umgesetzt werden könnte.
Die Grünen in Bergheim machen sich für ein modernes, klimafreundliches Schwimm- und Gesundheitszentrum in Bergheim – die „ErftOase“ stark. Dabei wollen sie die Abwärme nachhaltig und sinnvoll einsetzen.
Neben Bergheim plant Microsoft den Bau weiterer Rechenzentren in Bedburg und Elsdorf.
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