Rhein-Erft/Köln: Mehr Lohn für Gebäudereiniger

Nach monatelangen Verhandlungen gibt es eine Einigung im Tarifstreit der Gebäudereiniger. Die Beschäftigten können sich über deutliche Lohnerhöhungen freuen. Doch nicht alle Forderungen wurden erfüllt.

© IG BAU

Tarifparteien einigten sich in der Nacht in Köln

Die rund 700.000 Beschäftigten in der Gebäudereinigung erhalten in den kommenden Jahren mehr Lohn. In der vierten Tarifrunde haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der Nacht zum Donnerstag (14. November) in Köln geeinigt. Unter der Woche hatten die Tarifbeschäftigten in Köln für ihre Forderungen demonstriert - und das hatte jetzt offenbar Erfolg.

11 Prozent mehr Geld für Einsteiger in der Gebäudereinigung

Der Mindestlohn für Einsteiger in der Branche wird über eine Laufzeit von zwei Jahren um insgesamt 11,1 Prozent erhöht. Ab dem 1. Januar 2025 steigt der Stundenlohn von 13,50 Euro auf 14,25 Euro und ab dem 1. Januar 2026 auf 15 Euro. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft eine Erhöhung um 22,2 Prozent auf 16,50 Euro gefordert. Auch der Mindestlohn für Fachkräfte wird angehoben. Dieser steigt über denselben Zeitraum um 10,2 Prozent. Ab dem 1. Januar 2025 erhöht sich der Tarif von 16,70 Euro auf 17,65 Euro und ab dem 1. Januar 2026 auf 18,40 Euro. Auszubildende profitieren ebenfalls von der Einigung: Ihre Vergütung steigt ab dem 1. Januar 2025 im ersten Lehrjahr von 900 auf 1.000 Euro, im zweiten Lehrjahr von 1.035 auf 1.150 Euro und im dritten Lehrjahr von 1.200 auf 1.300 Euro.

Kein 13. Monatsgehalt - Gewerkschaft dennoch zufrieden

Ein 13. Monatseinkommen konnten die Gewerkschafter nicht durchsetzen. Allerdings haben beide Seiten vereinbart, ab Ende 2025 Gespräche über einen möglichen Gewerkschaftsbonus ab 2027 zu führen. Christian Kloevekorn, Verhandlungsführer für den Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV), erklärte: „Es waren bis zum Schluss harte, teils verhärtete Gespräche. Am Ende steht ein Kompromiss, der den wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeiten, den Interessen der Branche sowie der Sozialpartnerschaft Rechnung trägt.“ Ulrike Laux, Verhandlungsführerin der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), zeigte sich zufrieden: „Wir haben eine Einkommenssteigerung von über elf Prozent erzielt, das ist ein gutes Ergebnis.“ Dennoch habe man sich „durchaus mehr vorstellen können“.

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