Rhein-Erft: Warnstreik ohne Stauchaos

Die Gewerkschaften ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG wollten mit ihrem flächendeckenden Warnstreik den Verkehr auch an Rhein und Erft lahm legen. Auf der Schiene, bei den Bussen und in der Luft ist ihr das gelungen.

© Radio Erft

"Es fährt gerade nichts auf der Schiene", sagte ein Sprecher der Bahn für NRW am Montagmorgen. Keine Bahnen der KVB, keine S- und Regionalbahnen, auch die Züge der Deutsche Bahn wurden bestreikt, auch der Fernverkehr war betroffen. Betroffen waren nicht nur die Regionalverbindungen von DB-Regio, sondern auch die Linien der Bahnkonkurrenten. Grund war, dass sich auch Personal in Betriebszentralen und Stellwerken an dem Warnstreik beteiligten. Das legte den Verkehr für alle Nutzer der Schienenwege lahm. Betroffen waren damit auch Bahn-Konkurrenten wie National Express. Das Unternehmen richtete aber einen Ersatzverkehr mit Bussen ein.

Und auch die Busse der REVG blieben in den Depots. Wie schon in der letzten Woche musste mit erheblichen Ausfällen und Verspätungen gerechnet werden. Bei der REVG waren nur einige Fahrer von Subunternehmen unterwegs. In der letzten Woche konnten so etwa 40 Prozent der Fahrten durchgeführt werden, heißt es von der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft. Hier gibt es alle REVG-Fahrten am Montag.

Flughafen "dicht"

Bestreikt wurde außerdem der Köln/Bonner Flughafen. "Hier ist alles dicht. Das ist jetzt ein ökologischer Flughafen", sagte der Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler zum Flughafen Köln/Bonn am Montagvormittag. Der Flughafen hatte am Vortag angekündigt, dass mindestens drei Viertel der geplanten 175 Starts und Landungen ausfallen würden.

Verkehrslage entspannt

Auf den Straßen hatte der ADAC mit einem Stauchaos gerechnet und empfohlen, bestenfalls Homeoffice oder zumindest außerhalb der Stoßzeiten zu fahren. Dieser Empfehlung waren offenbar viele Menschen gefolgt. Denn die Verkehrslage auf den Straßen in der Region war sehr entspannt.

Die aktuelle Verkehrslage an Rhein und Erft

Streik startete um Mitternacht

Enden soll der Warnstreik am Dienstag um 24.00 Uhr. Mit den Aktionen will Ver.di den Druck auf die Arbeitgeber für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen erhöhen. Gefordert werden für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot von 5 Prozent in zwei Schritten vorgelegt samt einer Einmalzahlung von 2.500 Euro.

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