Rhein-Erft: Streiks im Bus-, Stadtbahn- und Flugverkehr
Veröffentlicht: Montag, 27.02.2023 13:40
Viele Pendler bei uns sind offenbar gut geplant in die Streiks gestartet. Der Vorlauf hat offenbar vielen ausgereicht, um alternative Anfahrten oder das Homeoffice zu planen. Und auch wenn es Staus gibt, ist das große Verkehrschaos auf den Straßen bislang ausgeblieben.

Bei der KVB fahren keine Busse oder Bahnen, auch nicht die Linien 16 und 18 über Brühl, Hürth und Wesseling. Außerdem bleiben auch alle KundenCenter und Vertriebsstellen der KVB geschlossen. Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft wird ebenfalls bestreikt, hat den ersten Streiktag aber nach eigenen Angaben bisher besser gestemmt als gedacht. Laut Unternehmen wurden heute fast 60 Prozent aller Fahrten durchgeführt, das sei mehr als man erwartet habe. Vor allem viele Schulbusse am Morgen sind planmäßig unterwegs gewesen, gegen Mittag gab es dann aber vermehrt auch in dem Bereich Ausfälle. Dass man so viele Fahrten trotz Streik geschafft habe, sei aber nur mit einer großen Kraftanstrengung und Mehrkosten gelungen, betont die REVG. Die Subunternehmen, mit denen man zusammenarbeite hätten viel aufgefangen. Morgen, am 2. Streiktag sollen die Schulbusse morgens auch wieder überwiegend fahren, zum Mittag sei die Lage noch unklar. Das gilt auch für die restlichen Fahrten: ob wieder knapp 60 Prozent der Verbindungen bedient werden könne, wissen die Verantwortlichen im Moment noch nicht. Was am Montag rollt sind die Züge der Deutschen Bahn, der Mittelrheinbahn und anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen. Kunden können außerdem auf S-Bahnen, Regionalbahnen (RB) und Regionalexpressbahnen (RE) ausweichen. Und Dienstag gehen die Warnstreiks weiter – unter anderem bleiben dann wieder viele Busse der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft stehen. Außerdem wurden Beschäftigte der Stadt Kerpen von Verdi am Dienstag zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Davon können neben den Dienststellen der Stadtverwaltung und den Außenstellen auch die städtischen Kitas betroffen sein. Und auch bei der Agentur für Arbeit in Brühl, Bergheim und Frechen wird gestreikt.
Hohe Streikbeteiligung in Köln
In Köln wurden weite Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Über eintausend Streikende versammelten sich auf dem Alter Markt zu einer Kundgebung, es gab Einschränkungen in Kitas, Kliniken, den Schwimmbädern, bei der Straßenreinigung und bei den KVB und am Flughafen. Dort haben sich laut Verdi 90 Prozent der Mitarbeiter am Streik beteiligt, es fanden nur zwei Flüge statt.ES herrschte gähnende Leere in den Terminals am Köln-Bonner Flughafen. Eigentlich sollten hier am Montag rund 15.000 Passagiere abfliegen oder ankommen – durch den ganztägigen Warnstreik sind ihre Flüge gestrichen. Durch die frühe Ankündigung haben die Fluggesellschaften ihre Passagiere vorab informiert. So ist kaum jemand zum Airport gereist. Insgesamt finden 134 der geplanten 136 Passagierflüge nicht statt.