Rhein-Erft: Integrationspreis für vier Projekte und Personen

Jeweils 1.500 Euro gehen an das Projekt „Schüler für Schüler“ in Kerpen und das „Begegnungs- und Lerncafé Lechenich“. Hinter „Schüler für Schüler“ steckt eine Nachhilfe-Initiative am Europagymnasium. Seit über 9 Jahren unterrichten Schüler der Oberstufe Kinder und Jugendliche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. In ihren Freistunden gehen sie in die Adolph-Kolping-Hauptschule und die Albertus-Magnus-Grundschule und helfen als Personal-Trainer. Derzeit unterstützen sie auch ukrainische Kinder beim Deutschlernen. Rund 40 Jugendliche engagieren sich in jedem Halbjahr. Im „Begegnungs- und Lerncafé Lechenich“ treffen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterstützen sich unter anderem bei der Suche nach Arbeitsplätzen und Wohnungen. Das Café wird ehrenamtlich betrieben. Nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 sind geflüchtete, syrische Frauen sofort zur Tat geschritten. Sie haben für die Menschen vor Ort gekocht und sind von Haus zu Haus gelaufen, um Menschen, die wie sie selbst viel verloren haben, zu unterstützen. Die anderen beiden Preisträger sind Ulrich Lussem aus Frechen und der Bergheimer Afzal Mirza. Sie haben jeweils 1.000 Euro bekommen. Ulrich Lussem hat im Jahr 2015 die Flüchtlingshilfe Frechen gegründet und bietet Deutschkurse für Geflüchtete an. Außerdem hat er auch selbst geflüchtete Jugendliche in seinem Haus aufgenommen. Afzal Mirza hat den Rollstuhl-Basketballverein „RSC Bergheim“ gegründet. Hier spielen behinderte und nicht-behinderte Menschen unterschiedlicher Nationen miteinander. Das Preisgeld wurde von der BM.CULTURA GmbH, der Betreiberin des MEDIO.RHEIN.ERFT, gestiftet. Es stammt aus den Erlösen der BenefizVeranstaltung „Vielfalt-Festival“, die vor Ausbruch der Corona-Pandemie stattfand. Der Integrationspreis des Rhein-Erft-Kreises wurde zum ersten Mal vergeben.