Millionenschwerer Geldwäsche-Prozess in Köln
Veröffentlicht: Dienstag, 24.09.2024 06:50
Ein 38-Jähriger steht an diesem Dienstag vor Gericht, weil er angeblich ein illegales Finanztransfersystem betrieben hat. Doch wie funktionierte dieses System und welche Summen sind im Spiel?

Es lief nach Art des Hawala-Bankings
Vor dem Kölner Landgericht startet am Dienstag ein millionenschwerer Geldwäsche-Prozess. Angeklagt ist ein 38-Jähriger, der laut Staatsanwaltschaft in großem Stil mit einem illegalen Finanztransfersystem nach Art des Hawala-Bankings gearbeitet haben soll.
Das System funktionierte so: Die teilweise kriminellen Kunden konnten in Deutschland an Annahmestellen oder bei Kurieren Bargeld abgeben und sich in der Türkei Geld auszahlen lassen. Von dem Bargeld in Deutschland kauften die Mitglieder der Bande Gold oder andere Edelmetalle und brachten diese in die Türkei, wo die Edelmetalle wieder verkauft wurden. So stand dort immer Bargeld für die Auszahlungen bereit.
Der jetzt Angeklagte soll fast vier Jahre lang Annahmestellen in Köln-Mülheim und Bergisch Gladbach betrieben und den Goldankauf sowie den Transport organisiert haben. Laut Staatsanwaltschaft habe er in diesem Zeitraum rund 350 Millionen Euro abgewickelt, wobei er persönlich mit 150 Millionen Euro befasst gewesen sei. Für seine Dienstleistungen habe er eine Provision von insgesamt 750.000 Euro erhalten.