Kreis ist Teil einer Landtagsdebatte um Belgiens Atompolitik

Der NRW-Landtag spricht an diesem Donnerstag (22. Mai) über ein Thema, das auch viele im Rhein-Erft-Kreis betrifft: Den gestoppten Atomausstieg von Belgien. Denn der marode Reaktor in Tihange liegt nur 100 Kilometer vom Nordkreis entfernt.

© Landtag NRW/Bernd Schälte

Immer wieder gab es in Tihange Störfälle

Die Politiker im NRW-Landtag debattieren an diesem Donnerstagvormittag über Belgiens verzögerten Atomausstieg – und das dürfte auch viele Menschen im Rhein-Erft-Kreis interessieren. Denn Belgien verlängert die Laufzeit seiner Atomkraftwerke – und es wird befürchtet, dass sich das negativ auf die Sicherheit in NRW auswirkt. Der marode Reaktor Tihange zum Beispiel liegt von Kerpen, Bedburg und Elsdorf noch nicht einmal 100 Kilometer entfernt.

Eigentlich wollte Belgien wie Deutschland aus der Atomkraft aussteigen – aber dann kam jetzt die Kehrtwende: Belgien will neue Kernkraftwerke bauen und die Laufzeit von vier bestehenden Reaktoren – darunter Tihange 3 – um zehn Jahre verlängern. Ursprünglich war die Abschaltung von Tihange in diesem Jahr vorgesehen. Die FDP-Fraktion hat darum beantragt, dass die Politiker im Landtag über Schutzmaßnahmen sprechen. Um die Sicherheit für die NRW-Bevölkerung weiterhin zu gewährleisten, dürfe nicht allein auf die bisherigen Notfallpläne vertraut werden.

Thema sind auch Jod-Tabletten

Die FDP ist nach eigenen Angaben sehr besorgt: Sie beklagt, dass die belgischen Reaktoren größtenteils aus den 1970er und 80er Jahren sind und immer wieder durch Störfälle und gravierende Schäden auffallen. Deshalb müssten die NRW-Notfallpläne dringend überarbeitet und Infos an die Bevölkerung herausgegeben werden – zum Beispiel zu Verteilung und Einnahme von Jod-Tabletten, falls es zu einer radioaktiven Verseuchung komme.

Weitere Meldungen