Kölner Drogenkrieg: Angeklagte gestehen Geiselnahme

In einem weiteren Prozess um den Kölner Drogenkrieg haben die Angeklagten am Dienstag zugegeben, an einer brutalen Geiselnahme beteiligt gewesen zu sein. Die Tat steht in Zusammenhang mit 350 Kilo Marihuana, das aus einer Lagerhalle in Hürth gestohlen worden war.

Hintergrund: Eskalation im Drogenkrieg

Im Dienstag gestarteten neuen Prozess um den Kölner Drogenkrieg haben sich die Angeklagten kooperativ gezeigt. Die drei jungen Männer räumten ein, an der Geiselnahme beteiligt gewesen zu sein. Dabei waren ein Mann und eine Frau in eine Villa in Rodenkirchen verschleppt und schwer misshandelt worden. Unter anderem wurden die Geiseln mit einer Eisenstange geschlagen oder mit vorgehaltener Waffe mit dem Tode bedroht - von den jetzt Angeklagten (ein Deutscher, ein Syrer und ein Mann aus den Niederlanden) und weiteren Beteiligten. Einer der Geiselnehmer sollte ein Opfer schließlich töten. Er flüchtete aber unter einem Vorwand und Spezialeinheiten der Polizei konnten die Geiseln befreien. 

Die Drogenbande wollte von den Entführten Infos haben zu 350 Kilo Marihuana, das ihnen aus einer Lagerhalle in Hürth gestohlen worden war. Die Polizei sprach danach von einer neuen Dimension der Gewalt im Bereich der organisierten Kriminalität. Auf der Suche nach den verschwundenen Drogen explodierten auch Sprengsätze und Häuser wurden beschossen. Zu dem Drogenkrieg-Komplex sind in Köln bereits mehrere Prozesse am Landgericht gestartet. In einem Fall gab es auch schon ein Urteil. Ein Mann wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Er hatte nach Erkenntnissen des Gerichts Geld und Waffen für die Geiselnahme besorgt.

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