Köln: Studie beleuchtet Anti-Rechts-Demos psychologisch

Seit Wochen gehen bei uns und überall in Deutschland Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren – und eine psychologische Studie aus Köln liefert jetzt erste Ansätze dafür, was die Beteiligten bewegt.

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Es geht demnach um ein Gefühl von Handlungsmacht und Zusammengehörigkeit. Die Teilnehmer der Studie hoffen, dass aus den Demonstrationen eine konstante Bürgerwelle hervorgeht, die nicht nur gegen Rechtsextremismus aufsteht, sondern gegen alles, was in der Politik schiefläuft. Auslöser war ein geheimes Treffen in Potsdam, bei dem Neonazis, Unternehmer und AfD-Mitglieder über die Vertreibung von Millionen Menschen gesprochen hatten. Die Berichte darüber seien für viele Bürgerinnen und Bürger eine Art Weckruf gewesen, heißt es von den Wissenschaftlern. Demonstrierende sagten unter anderem in einer Online-Umfrage: angesichts der vielen Krisen der letzten Monate seien sie lethargisch und resigniert gewesen – aber die Berichte über diese Pläne von Rechts hätten sie aus dieser passiven Stimmung gerissen. Fast 70 Prozent der Befragten glauben außerdem, dass die Kundgebungen auch ein Weckruf für die Politik sind. Für die Studie befragte das Kölner Rheingold-Institut unter anderem über 1.000 Personen online und die Ergebnisse sind den Angaben zufolge repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.

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