Köln: Museum wird teurer und später fertig
Veröffentlicht: Samstag, 22.06.2024 08:09
Das Museum im Archäologischen Quartier – kurz MiQua – wird rund 63 Millionen Euro teurer als bislang angenommen. Das hat die Stadt Köln jetzt mitgeteilt. Die Gesamtkosten für das Jüdische Museum vor dem Rathaus liegen jetzt bei rund 190 Millionen Euro.

Außerdem wird das Museum noch später fertig. In ersten Plänen war von einer Eröffnung in 2019 die Rede, nun wird von Ende 2027 ausgegangen. Laut Stadt kommen die Mehrkosten durch eine Bauzeitenverzögerung zustande. Im Dezember 2021 hatte der Stahlbauer gekündigt, das neue Ausschreibungsverfahren für die Arbeiten war langwierig.
In der Baustelle inmitten der Archäologie wird noch immer Erdreich abgetragen, um die wertvollen Erinnerungen an das Leben und Arbeiten rund um die mittelalterliche Synagoge und das jüdische Ritualbad auch für kommende Generationen freizulegen und zu erhalten. Es werden weiterhin neue Bereiche erkundet, die noch nicht archäologisch untersucht werden konnten. Es taucht immer wieder Neues auf: Teile römischer Rundbögen oder Fußböden, Brandschichten und andere Spuren von Bombeneinschlägen aus dem Zweiten Weltkrieg. So wurde die Route für den späteren Ausstellungsparcours bereits mehrmals den neuesten Erkenntnissen angepasst. Durchbrüche für den Rundgang konnten erst nach kompletter Freilegung der Befunde geschaffen werden, wurden umgeplant, um sie an anderer Stelle zu schaffen – oder entfielen gänzlich. Im gesamten Projekt ist der Leitgedanke „Schutz der Archäologie“ die oberste Förderauflage der Bezirksregierung Köln.