Köln: Ministerium räumt Fehler bei Anti-Kriegs-Demo ein

Bei der Demo vor knapp zwei Wochen wurden mehrere Teilnehmer und Polizisten verletzt. Seitdem machen sich beide Seiten gegenseitig Vorwürfe - und das offenbar teils zu Recht.

© Symbolbild / Radio Erft

Am letzten Samstag im August gab es eine Anti-Kriegs-Demo in Köln mit gewalttätigen Auseinandersetzungen – und dabei hat die Polizei Fehler gemacht. Das sagt das Innenministerium. Demnach sind die eingekesselten Demonstranten zu spät mit Informationen, Getränken Toiletten versorgt worden. Die Polizei hatte zahlreiche Demonstranten mehrere Stunden lang bis in die Nacht hinein eingekesselt, um ihre Personalien aufzunehmen. Lautsprecherdurchsagen, wonach sich Minderjährige melden sollten, um zuerst kontrolliert zu werden, seien zu spät erfolgt, kritisiert das Ministerium.

Die Demo war unter anderem vom Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ organisiert worden und rund 3.000 Menschen hatten teilgenommen. Darunter war laut Polizei ein gewalttätiger Block von 500 Personen. Einige von diesen hätten sich vermummt, Pyrotechnik gezündet oder Polizisten beschimpft und angegriffen.  Dass die gezielte Faustschläge, Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzten, war aus Sicht des Ministeriums in der Dynamik der Lage erforderlich. Am Ende gab es 13 teils schwer verletzte Polizisten und mindestens neun verletzte Demo-Teilnehmer.

In einem Fall Verdacht auf Körperverletzung im Amt

Die Polizei fertigte den Angaben zufolge bislang 13 Strafanzeigen - darunter auch eine wegen Körperverletzung im Amt gegen einen unbekannten Beamten. 

Dabei geht es um den Vorwurf der Linken-Bundestagsabgeordneten Lizzy Schubert, die als parlamentarische Beobachterin bei der Demo war und nach eigenen Angaben von der Polizei attackiert wurde. Die Ermittlungen dazu macht aus Neutralitätsgründen die Bonner Polizei.

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