Jugendstrafe nach Explosion in Kölner Modegeschäft
Veröffentlicht: Freitag, 19.12.2025 06:55
Eine Serie von Explosionen erschütterte Köln und sorgte für große Besorgnis. Nun gibt es ein erstes Urteil gegen einen der Täter – doch die Hintergründe der Tat werfen weiterhin Fragen auf.

Zwei Jahre und vier Monate Haft im Kölner Drogenkrieg
Das Amtsgericht Köln hat einen jungen Mann zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Der damals 18-Jährige war im September 2024 in eine Explosion in einem Modegeschäft auf der Ehrenstraße verwickelt. Laut Urteilsbegründung wurde er über den Messenger-Dienst Snapchat von einem Unbekannten angeworben. Ein ebenfalls unbekannter Fahrer brachte ihn anschließend in die Nähe des Tatortes.
Dort warf der Jugendliche das Schaufenster des Modegeschäfts ein, platzierte einen Sprengsatz im Laden und zündete ihn. Die Detonation und der folgende Brand verursachten einen Schaden von 600.000 Euro. Der Täter filmte die Explosion mit seinem Handy und schickte das Video an seinen Auftraggeber über Snapchat.
Die Tat steht offenbar in Verbindung mit dem sogenannten „Kölner Drogenkrieg“. Als mutmaßlicher Drahtzieher gilt ein 24-Jähriger, der seit vergangener Woche vor dem Kölner Landgericht angeklagt ist. Er soll der Kopf einer Drogenbande sein, die in Köln aktiv ist. Nachdem ihr im Juni 2024 rund 350 Kilogramm Marihuana gestohlen worden waren, soll diese Bande den sogenannten Kölner Drogenkrieg vom Zaun gebrochen haben. Neben mehreren Sprengstoffanschlägen in Köln, Engelskirchen und Duisburg war es auch zu zwei Geiselnahmen gekommen.


