Kerpen/Köln: Prozess nach Fund einer Babyleiche hat begonnen

Sie soll ihr vier Monate altes Baby in Kerpen erstickt und auf dem Marienfeld abgelegt haben – deshalb steht seit Freitag eine 31-jährige Frau vor dem Kölner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft hat sie wegen Totschlags angeklagt.

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Laut Anklage soll die Frau im vergangenen Sommer ihre Tochter getötet und dann am Boisdorfer See auf dem Marienfeld in Kerpen abgelegt haben. Danach soll sie versucht haben, sich selbst umzubringen. Die Frau war damals Spaziergängern in der Nähe eines Wanderparkplatzes in Habbelrath aufgefallen, weil sie verletzt war und verwirrt gewirkt hat. Im Gespräch mit den gerufenen Rettungskräften soll sie dann von einem toten Baby erzählt haben. Einsatzkräfte haben daraufhin das Gelände durchsucht und den leblosen Körper des kleinen Mädchens gefunden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit gehandelt hat und keine Mörderin ist. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage vorgesehen, das Urteil fällt voraussichtlich Ende März.

Der Verteidiger erklärte am Freitag, dass sich seine Mandantin zu den Vorwürfen äußern will. Er beantragte aber den Ausschluss der Öffentlichkeit, weil das Zusammenleben mit ihrem gewalttätigen Lebensgefährten und Details zu ihrem Gesundheitszustand zur Sprache kommen sollen. Das Gericht gab dem Antrag statt.

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