Gutes Ergebnis für die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft
Veröffentlicht: Montag, 23.06.2025 16:02
Das Geschäftsjahr 2024 ist für die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft gut gelaufen: Rund 25 Millionen Fahrgäste, und der Verlust ist deutlich geringer als erwartet. Doch das Deutschland-Ticket stellt das Unternehmen vor wirtschaftliche Herausforderungen. Gleichzeitig gibt es ehrgeizige Pläne für eine umweltfreundlichere Zukunft und einen neuen Tarif.

REVG: Mehr Fahrgäste, aber finanzielle Herausforderungen
Im vergangenen Jahr haben knapp 25 Millionen Fahrgäste die Busse der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft genutzt. Das sind fast drei Millionen mehr als im Jahr davor. Hauptgrund für die gestiegenen Fahrgastzahlen ist das Deutschland-Ticket. Gleichzeitig erschwert das Deutschland-Ticket aber auch die statistische Erfassung der Fahrgäste. Die Nutzungshäufigkeit könne nicht richtig ermittelt werden, heißt es. Deshalb arbeitet die REVG nach eigenen Angaben an automatisierten Systemen, die registrieren, wie viele Menschen die Busse tatsächlich nutzen.
"Herausforderung" Deutschland-Ticket
Auch wirtschaftlich ist das Deutschland-Ticket für die REVG eine Herausforderung, sagt Geschäftsführer Martin Gawrisch. Denn durch das Deutschland-Ticket gibt es zwar deutlich mehr Fahrgäste, gleichzeitig aber zunächst etwas weniger Einnahmen, weil der Preis nicht kostendeckend ist. Entsprechend beobachtet die REVG ganz genau, wie es mit Ausgleichszahlungen von Bund und Ländern in Zukunft weitergeht, sagt Gawrisch.
Insgesamt ist die REVG mit dem Geschäftsjahr 2024 zufrieden: Der Verlust ist nach Angaben des Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Gregor Golland, um 10 Millionen Euro niedriger ausgefallen als im letzten Geschäftsjahr und deutlich geringer als im Wirtschaftsplan veranschlagt. Landrat Frank Rock ist mit der Entwicklung der REVG ebenfalls zufrieden. Für ihn steht fest: Der öffentliche Nahverkehr im Rhein-Erft-Kreis ist attraktiv und wird angenommen.
Pläne für 2025: Mehr Umweltfreundlichkeit und Digitalisierung
Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft will noch umweltfreundlicher unterwegs sein. Schon jetzt fahren die Diesel-Busse mit Bio-Diesel, das bedeutet laut REVG unter dem Strich rund 90 Prozent weniger CO2-Emissionen. Dazu sollen in diesem Jahr noch die Wasserstoffbusse kommen: spätestens bis Ende des Jahres sollen knapp 30 im Einsatz sein, derzeit sind es rund 20. Außerdem will die REVG künftig auch das On-Demand-Angebot „Mobie“ weiter ausbauen. Ein weiteres wichtiges Thema ist für die REVG in diesem Jahr die Digitalisierung der rund 1.500 Bushaltestellen. Sie sollen künftig den Fahrgast in Echtzeit ohne Papier über Abfahrtzeiten und Störungen informieren.
Neuer Rheinland-Tarif in Planung
Ein weiteres großes Projekt ist der geplante Rheinland-Tarif. Dieser soll den Verkehrsverbund Rhein-Sieg und den Verkehrsverbund in Aachen miteinander verbinden. Ziel ist ein einfacher und kundenfreundlicher Tarif, der gleichzeitig stabile Einnahmen gewährleistet. Laut REVG-Geschäftsführer Walter Reinarz sollen die notwendigen Beschlüsse noch in diesem Jahr gefasst werden, damit der neue Tarif im Frühsommer des kommenden Jahres starten kann.