Gescheiterte Kanzlerwahl: Reaktionen aus dem Kreis

Nach der gescheiterten Kanzlerwahl von Friedrich Merz ist das politische Beben auch bei uns im Rhein-Erft-Kreis zu spüren. Mit dem historischen Scheitern im ersten Wahlgang hat bei der Kreis-CDU und -SPD niemand gerechnet. So geht es jetzt weiter.

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Nach gescheiterter Kanzlerwahl: Schock bei CDU im Rhein-Erft-Kreis

Großer Schock bei der CDU – auch im Rhein-Erft-Kreis. Friedrich Merz scheitert im ersten Durchgang bei der Wahl zum Bundeskanzler. Eine historische Niederlage, das gab es noch nie in der Geschichte der Bundespolitik. Romina Plonsker von der CDU des Rhein-Erft-Kreises sagte dazu im Radio Erft-Interview: Damit habe in ihrer Partei niemand gerechnet. Das Wahlergebnis würde extremistische Parteien stärken und vor allem das Vertrauen der Wähler in die neue Regierung schwächen.

Mit Blick auf den 2. Wahlgang sagte Plonsker, sie hoffe, dass in Berlin jetzt ernste Gespräche geführt werden und Merz geschlossen zum neuen Kanzler gewählt wird. Denn gerade in diesen unruhigen Zeiten sei eine handlungsfähige Regierung wichtig, die auf die großen Fragen der Zeit eine Antwort gibt, so Plonsker. Für Merz und die schwarze-rote Koalition ginge es dann darum, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen.

SPD im Rhein-Erft-Kreis blickt zuversichtlich auf 2. Wahlgang

Auch die SPD im Rhein-Erft-Kreis hat die gescheiterte Kanzlerwahl kalt erwischt. Damit habe niemand gerechnet, heißt es vom stellvertretenden Vorsitzende Aaron Spielmanns im Radio Erft-Interview. Der Weg zum Koalitionsvertrag sei ein Kraftakt gewesen, aber man habe es geschafft, ein Ergebnis zu finden. Die SPD habe sogar in einem Mitgliederentscheid darüber abgestimmt, ob sie in die Koalition gehen will, so Spielmanns.

Aus der Vergangenheit wisse man, dass solche Entscheidungen von den SPD-Abgeordneten im Bundestag respektiert würden, das erwarte er vor dem 2. Wahlgang auch. Deshalb vertraue er darauf und sei sehr zuversichtlich, dass die SPD-Fraktionsvorsitzenden mit ihren Mitgliedern Gespräche führen und der zweite Wahlgang gelingt. Die Bürgerinnen und Bürger hätten Sicherheit und zuverlässiges Regierungshandeln verdient, so Spielmanns weiter. Dass Merz und die schwarz rote Koalition durch diese Kanzlerwahl geschwächt in ihre Regierungsarbeit gehen, würde er nicht sagen.


So geht es bei der Kanzlerwahl jetzt weiter

Am Dienstagnachmittag (06.05.) um 15.15 Uhr startet der 2. Durchgang der Kanzlerwahl. Die Abgeordneten im Bundestag stimmen erneut darüber ab, ob Friedrich Merz der nächste Bundeskanzler wird. Er braucht wieder eine absolute Mehrheit, also 316 Stimmen. Im ersten Wahlgang hatte er nur 310 Stimmen erhalten. Die Grünen im Bundestag wollen ihm nach Angaben der Fraktionsspitze mit ihren Stimmen allerdings auch in diesem Durchgang nicht zur Kanzlerschaft verhelfen.

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