Bundestagswahl: So hat der Rhein-Erft-Kreis gewählt
Veröffentlicht: Sonntag, 23.02.2025 23:45
Auch im Rhein-Erft-Kreis ist die CDU stärkste Kraft geworden. Sie überzeugte die Mehrheit der Wähler in allen Städten – sowohl bei den Erst- als auch den Zweitstimmen. Und auch die AfD schnitt sehr stark ab. Vergleichsweise erfolgreich war aber auch die Linke bei uns.

CDU, AfD und Linke sind die Gewinner der Wahl im Rhein-Erft-Kreis
Die CDU liegt in allen Städten mit rund 30 Prozent oder mehr vorne, vor allem in Pulheim und Bedburg schnitt die CDU stark ab mit rund 35 Prozent. Entsprechend klar sind die Ergebnisse auch bei den Direktkandidaten: beide CDU-Politiker holten die meisten Stimmen und ziehen damit wohl sicher wieder in den Bundestag ein.
Im Nordkreis holte Georg Kippels fast 35 Prozent der Stimmen, das ist noch besser als bei der letzten Bundestagswahl. Detlef Seif, der für den Südkreis und den Kreis Euskirchen angetreten ist, kommt auf über 38 Prozent, auch das ist besser als beim letzten Mal. Beide Politiker blicken allerdings mit Sorge auf das starke Abschneiden der AfD. Die AfD holte kreisweit rund 18 Prozent. Absolute AfD-Hochburg ist Elsdorf. Dort schafften die Rechtspopulisten über 25 Prozent. In Elsdorf - und auch in Bergheim und Bedburg ist die AfD sogar zweitstärkste Kraft geworden. Außerdem hat ihr Direktkandidat für den Südkreis, Rüdiger Lucassen wohl gute Chancen, über die Liste nach Berlin zu kommen.
Als weiterer Wahlgewinner dürfte auch bei uns die Linke gelten. Sie konnte ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Bundestagswahl ungefähr verdoppeln. Vor allem in Wesseling schnitt die Linke gut ab – sie bekam fast 9 Prozent der Stimmen. In Brühl und Hürth waren es über 8 Prozent.
SPD und FDP erleben ein Desaster
Wenig freuen können sich auch bei uns im Kreis SPD und FDP. Die FDP hat in allen Städten deutlich verloren, sie hat die Zahl ihrer Anhänger überall ungefähr halbiert und liegt nur noch bei etwa 5 Prozent. Und auch die SPD ist abgestürzt – sie verliert in allen Städten massiv Wähler.
Vor allem in Elsdorf und Bedburg waren es erdrutschartige Verluste. In Elsdorf haben die Sozialdemokraten fast 12 Prozentpunkte verloren, in Bedburg waren es 11. Und auch in Bergheim, Wesseling und Kerpen brachen der SPD massiv Wähler weg. In den meisten Städten liegt die SPD jetzt unter 20 Prozent, in Elsdorf hat die Partei sogar nur noch rund 17. Nur in Pulheim, Kerpen und Frechen kamen die Sozialdemokraten noch knapp über 20 Prozent. Und auch die Grünen verloren Stimmen. Sie büßten im Schnitt rund 3 Prozentpunkte ein.
Viele Menschen gaben ihre Stimme ab
Auch bei uns hat es eine vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung gegeben. Insgesamt gaben kreisweit fast 84 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, das sind so viele wie seit Jahren nicht mehr. In den einzelnen Städten gibt es dabei aber teils deutliche Unterschiede: So beteiligten sich im traditionell stark politisch interessierten Pulheim fast 88 Prozent der Wahlberechtigten, gefolgt von Erftstadt mit über 85 Prozent. Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung in Bergheim mit knapp 81 Prozent.
Die stärksten Kleineren Parteien
Das Bündnis Sahra Wagenknecht schaffte bei uns nur rund 4 Prozent. Das ist weniger als noch vor einigen Monaten gedacht, aber unter den kleineren Parteien immer noch das stärkste Ergebnis. Auf Platz zwei liegt die Tierschutzpartei. Sie wurde allein im Nordkreis von fast 3.000 Menschen gewählt.