Anklage gegen Schlachthofbetreiber in Hürth erhoben

Nach langen Ermittlungen gibt es nun eine Anklage gegen den Betreiber des Hürther Schlachthofs und vier seiner Mitarbeiter. Die Vorwürfe sind schwerwiegend und betreffen sowohl illegale Schlachtungen als auch Tierquälerei.

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Es drohen bis zu drei Jahre Haft

Die Ermittlungen gegen den Betreiber des Schlachthofs in Hürth und vier seiner Mitarbeiter haben laut Gericht zu einer Anklage geführt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Betreiber vor, über 70 Schafe geschlachtet und das Fleisch verkauft zu haben, ohne dass ein Fachmann die Tiere vorher untersucht hat. Bei den Mitarbeitern stehen Vorwürfe der Tierquälerei im Raum. Sie sollen Schafe und Rinder misshandelt und nur halb betäubt oder sogar bei vollem Bewusstsein geschlachtet haben.

Vor rund anderthalb Jahren veröffentlichten Tierschützer von Aninova Videomaterial, das aus versteckten Kameras auf dem Schlachthof stammte. Die Aufnahmen zeigten so schwere Fälle von Tierquälerei, dass das Kreisveterinäramt den Schlachthof schloss. Aninova sprach damals von Bildern wie aus einem Horrorfilm – der Umgang mit den Tieren sei mit das Schlimmste, das man jemals gesehen habe. Schlachten ohne Betäubung ist in Deutschland grundsätzlich verboten, es sei denn, ein Betrieb hat eine Ausnahmegenehmigung. Diese hatte der Schlachthof in Hürth jedoch nicht.

Die Tierschützer vermuten laut Kölner Stadtanzeiger zudem, dass der Betreiber gezielt kranke und verletzte Tiere billig gekauft und das Fleisch teuer verkauft hat. Für diese Vergehen könnte der Betreiber bis zu ein Jahr Gefängnis bekommen, die Mitarbeiter für das Quälen der Tiere bis zu drei Jahre.

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