Sascha Solbach
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.08.2025 11:40
Kandidat der SPD und seit 2014 amtierender Bürgermeister der Stadt Bedburg

Zur Person
Name: Sascha Solbach
Partei: SPD
aktueller Wohnort: Bedburg-Blerichen
Alter: 45
6 Fragen an den Kandidaten
Welche drei Herausforderungen in Ihrer Stadt wollen Sie mit Priorität angehen?
1. Ich möchte Bedburgs Vorsprung im Strukturwandel weiter ausbauen. Mit der Ansiedlung von Microsoft ist Großes gelungen - weitere Ansiedlungen der Digitalbranche sollen bald folgen. Es geht jetzt darum, die nächsten Schritte zu machen und auch unseren ansässigen Unternehmen einen guten Weg durch die Transformation zu ermöglichen.
2. Unser Schulsystem ist sehr gut, muss aber weiter wachsen. Darum bauen wir nahezu alle Schulstandorte aus und investieren in den kommenden Jahren massiv im Bildungsbereich. Auch die Ansiedlung von Microsoft wollen wir nutzen, um beste Chancen im Bereich KI zu ermöglichen. Mein Ziel ist es darüber hinaus, dass nach dem erreichten Ziel „Jedem Kind ein Kitaplatz“ nun eine Entlastung der Familien erfolgt. Zunächst sollen die Kitagebühren halbiert und dann bereits ab 2027 komplett entfallen. Ich bin überzeugt, dass dies ein wichtiger Schlüssel für mehr Bildungsgerechtigkeit ist und Familien spürbar entlasten wird.
3. Ich setze weiterhin auf mehr Wohnungsbau in unserer Stadt, so dass jeder, der möchte, auch in BEDBURG leben kann. Dabei kommt es auf einen Wohnmix an, der auch geförderten und günstigen Wohnraum beinhaltet. Gleichzeitig muss dabei unsere Straßeninfrastruktur und das Beleuchtungsnetz auf Vordermann gebracht werden. Hier habe ich eine klare Vorstellung, wie das effizient gelingen kann.
Was können Sie besser als Ihr Mitbewerber?
Seit 11 Jahren stehe ich bei wechselnden Mehrheiten und Partnern für eine spürbar progressive und mutige Stadtentwicklung. Ich entscheide, stehe dazu, bin aber immer in der Lage ein Kompromissfenster auszuloten, wenn es hilft, auch mal in kleinen Schritten voran zu gehen. Ich denke, dass ich sehr gut zuhören kann und immer lösungsorientiert und nicht defizitorientiert bin. Für mich ist jede Krise immer auch eine Chance für einen Aufbruch. Das lebe ich seit 2014 vor - egal ob in der Flüchtlingskrise, der Pandemie, oder dem Strukturwandel. Am stärksten unterscheiden wir uns aber darin, dass ich immer versuche, über den Tellerrand unserer Stadt hinauszudenken. Ich halte die totale Fokussierung auf das „kleine Karo“ - quasi „BEDBURG First“ für langfristig zu kurz gesprungen und falsch. Eine Ansiedlung wie die von Microsoft wäre mit dieser Denke unmöglich gewesen - und das hätte uns allen dauerhaft geschadet.
Was macht Sie zu einem guten Bürgermeister?
Ich höre zu, versuche im Sinne der Bürger*innen immer nach den dauerhaft besten Lösungen zu suchen. Ich versuche politisch, in der Verwaltung und im direkten Umgang mit den Menschen immer unvoreingenommen und gerecht zu handeln. Ich verlasse mich fast immer ;-) auf das Wort der Experten und setze auf eine gute Diskussionskultur. Die fehlt uns in der Demokratie heute häufig, führt aber meist zu den besten Ergebnissen. Und: Ich bin jemand, der seinen Beruf mit absoluter Leidenschaft verfolgt und immer unter Dampf für die Stadt ist.
Für welche politischen Ziele würden Sie gerne mehr Geld einsetzen?
Definitiv für die Modernisierung unserer Straßeninfrastruktur, den Kanälen, Radwegen und der Beleuchtung. Wir Kommunen konnten viele Jahre nur von der Substanz leben, da wir von Bund und Ländern viel zu wenig Geld bekommen haben, um unsere Infrastruktur ordentlich in Schuss zu halten. Wir werden in den kommenden Jahren die wichtigsten Strecken sanieren können, aber es müsste deutlich mehr Geld in dieses System reingepumpt werden - kommunal ist das nicht zu stemmen. Zweiter Punkt: Integration. Alle reden drüber, aber die Mittel sind begrenzt. Wir brauchen aber mehr Möglichkeiten, Menschen aus anderen Ländern schneller zu integrieren und für unseren Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dabei geht es insbesondere um Sprache als grundlegendem Schlüssel für Integration.
In welchen Bereichen würden Sie die Investitionen gerne kürzen?
Ich würde gerne in Zukunft weniger Mittel in den Unterhalt städtischer Immobilien stecken - wir haben sehr viele Wohnungen angemietet und alte Gebäude, die für uns sehr unwirtschaftlich sind. Durch kluge Partnerschaften mit privaten Unternehmen kann es gelingen, Kosten zu reduzieren und städtebauliche Qualität zu verbessern.
Wie und wo engagieren Sie sich in Ihrer Freizeit?
Ich engagiere mich als Vorsitzender für den Verein „IPZ“ und fördere dort Städtepartnerschaften, engagiere mich - nach meinen Möglichkeiten - für den Karneval und das Schützenwesen, also immer dort, wo Menschen zusammenkommen. Am liebsten „engagiere“ ich mich in meiner Freizeit aber für meine kleine Familie ;-)
Redaktioneller Hinweis: Die Antworten der Kandidaten wurden in keiner Weise verändert.