Rhein-Erft/Köln: Weiberfastnacht beschert Polizei Arbeit
Veröffentlicht: Freitag, 17.02.2023 15:49
Die Polizei in Köln hat eine erste offizielle Bilanz für Weiberfastnacht gezogen. Demnach gab es allein zwischen Donnerstag- und Freitagfrüh rund 200 Platzverweise und 40 Ingewahrsamnahmen. Gut 20 Leute wurden sogar festgenommen.

Gegen die Festgenommenen laufen jetzt Strafverfahren - unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Taschendiebstahl und verschiedener Sexual- und Raubdelikte. Zum Beispiel wurde ein hochgradig alkoholisierter Mann gefasst, der versucht hatte, mit einem Messer an einem Bierstand ein Getränk zu erpressen. Vorher soll der 41-Jährige auf der Uniwiese versucht haben, unter Vorhalt des Messers Küsse von mehreren Frauen zu erzwingen. Bei einem Streit auf der Friesenstraße wurde ein 38-Jähriger mit einem Klappmesser in den Bauch gestochen und schwer verletzt. Außerdem stürzte ein betrunkener E-Scooter-Fahrer in Longerich und erlitt einen Rippenbruch und eine Kopfverletzung. Insgesamt registrierte die Polizei in Köln über 40 E-Scooter-Fahrende, die alkoholisiert im Straßenverkehr unterwegs waren.
Auch im Rhein-Erft-Kreis blieb es vergleichsweise ruhig
Die Polizei Rhein-Erft hat nach Weiberfastnacht erste offizielle Zahlen zum Einsatzgeschehen veröffentlicht. Demnach rückten die Beamten von Donnerstagmorgen 9 Uhr bis Freitagfrüh um 6 Uhr über 40 mal mit Bezug zu Karneval aus. Dabei erteilten die Polizisten nach derzeitigem Stand 14 Platzverweise und mussten sieben Personen in Gewahrsam nehmen. Insgesamt gab es sechs Schlägereien, unter anderem in Kerpen bei einem Streit vor einer Gaststätte in der Stiftsstraße. Dort sollen zwei betrunkene, junge Erwachsene einen 36-Jährigen geschlagen und getreten haben. Das Opfer erlitt dabei schwere Verletzungen und kam ins Krankenhaus.
Das Sicherheitskonzept in Köln ging offenbar auf
Auf den Straßen und Plätzen in Köln, aber auch in den Kneipen der Stadt, wurde teils bis tief in die Nacht gefeiert.Das Party-Sorgenkind, das Zülpicher Viertel mit seinem neuen Sicherheitskonzept, war erneut im Fokus. Blieb diesmal aber - zumindest bis zum frühen Abend - ohne negative Schlagzeilen. Schon vor 11 Uhr sperrte die Stadt den Zugang ins Kwartier Latäng. Die Folge: dort war ausreichend Platz zum feiern ohne größere Konflikte. Auf der Uni Wiese entwickelte sich eine fröhliche und friedliche Karnevalsparty mit Festivalstimmung und bis zu 25.000 tanzenden und singende Jecken. Gefährliche Gedränge Situationen blieben anders als noch am 11.11. bis zum frühen Abend aus. Müll, Alkoholleichen, ja das gab es auch diesmal. Das Konzept Ausweichfläche hat sich aber bewährt. Bewährt hat sich allerdings auch, dass die Kölner Polizei augenscheinlich deutlich mehr Aufgaben im abgestimmten Sicherheitskonzept übernommen hat.