Rhein-Erft: Einzelhändler fordern Öffnung mit Konzept

Die Wintermode verstaubt im Lager, in den Kassen herrscht gähnende Leere. Nachdem am Montag im Rhein-Erft-Kreise wieder die Friseure aufmachen durften, fordern jetzt auch die Einzelhändler eine sofortige Öffnung. „Wir sind für alle Konzepte offen, aber wir müssen wieder öffnen“, sagt zum Beispiel Maritta Emser. Sie leitet das Brautmodengeschäft Cecile in Kerpen.

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Sie kritisiert vor allem das Hin und Her bei den Inzidenzwerten, über die Politiker für weitere Öffnungen diskutieren. "Jetzt wollen die Politiker 35 oder sogar 15 als Ziel, um weiter zu öffnen? Dann ist die Wirtschaft platt!" Nach eigenen Angaben beteiligt sich Emser an einer Sammelklage gegen die Corona-Maßnahmen von rund 3.000 Brautgeschäften und Textileinzelhändlern.

Nerven liegen blank

Die Nerven liegen blank, sagt auch Andreas Neuhaus. Ihm gehört das Schuhgeschäft Winterscheid in der Brühler Innenstadt. "Ich kann es nicht verstehen, dass Friseure öffnen dürfen und wir nicht. Ein Kunde hält sich bei uns fünf, zehn oder 15 Minuten auf und dann geht er wieder. Bei Friseuren sind die Kunden mindestens 30 Minuten." Neuhaus könnte sich vorstellen, auch immer nur einen Kunden ins Geschäft zu lassen, die Kunden nur maximal 15 Minuten zu bedienen oder den Laden zu bestimmten Zeiten nur für die Risikogruppe zu öffnen.

Am kommenden Mittwoch könnte sich entscheiden, ob und wann der Einzelhandel wieder öffnen darf. Denn dann steht der nächste Coronagipfel mit Kanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder an.

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