Rhein-Erft: Ärzte und Apotheken protestieren
Veröffentlicht: Montag, 13.11.2023 17:10
Keine Behandlungen oder Rezepte und Tabletten nur im Notfall – viele Arztpraxen und Apotheken im Kreis bleiben am Mittwoch zu. Statt der medizinischen Fachangestellten erreichen die Patienten nur den Anrufbeantworter bei der Aktion „Lauterbach steht auf der Leitung“.

Hintergrund ist der Protest vom Aktionsbündnis Praxiskollaps Nordrhein. Denn am 15. November sei das Geld aufgebraucht, welches die Krankenkassen und die Politik für die ambulante Versorgung bereitstellen, heißt es, Wie viele Ärzte im Kreis genau bei den Protesten mitmachen ist aktuell noch nicht klar, heißt es vom Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung für den Kreis, Klaus Schloter. Er rechnet aber damit, dass etwa 50 Prozent der Praxen ihren Anrufbeantworter umprogrammieren oder ab 10 Uhr am Mittwoch einfach die Praxistüren zumachen. Auch ob der Protest an einem Mittwoch, an dem die meisten Praxen ab dem Mittag schließen viel ausrichten kann, bleibt offen. Aber der Ärger über die Honorierung und die Budgetierung ist große. Laut Schloter habe Gesundheitsminister Lauterbach, der selber Mediziner ist, seine ärztliche Seele an Politik und Krankenkassen verkauft. Auch viele Apotheken schließen sich an. Ihr Protest richtet sich unter anderem gegen Lieferengpässe bei Medikamenten, zu viel Bürokratie, immer höhere Anforderungen der Krankenkassen und der sich immer stärker auswirkende Fachkräftemangel. Ein Notdienst ist eingerichtet. Wer kann, der sollte aber seine Rezepte schon am Dienstag einlösen.