Prozess um Drogenkrieg in Köln gestartet
Veröffentlicht: Montag, 08.12.2025 15:45
Am Montag hat in Köln der größte Prozess im Zusammenhang mit dem Kölner Drogenkrieg begonnen. Der mutmaßliche Drahtzieher und sein Komplize stehen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen vor Gericht - es geht um über 30 Straftaten.

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen am Landgericht
Vor dem Kölner Landgericht ist am Montag (8. Dezember) ein großer Drogenprozess gestartet – und zwar gegen den mutmaßlichen Boss und Drahtzieher im Kölner Drogenkrieg und seine mutmaßliche rechte Hand. Den beiden 24- und 25-jährigen Angeklagten werden von der Staatsanwaltschaft insgesamt 35 Straftaten zur Last gelegt: darunter gefährliche Körperverletzung, Geiselnahme und bandenmäßiger Handel mit Drogen.
Sie sollen hinter der Anschlagsserie und den Entführungen nach dem Raub von 350 kg Drogen aus einer Hürther Lagerhalle stecken. Den Männern droht neben einer langen Haftstrafe auch die Sicherungsverwahrung. Selbstbewusst und keinen Blick und keiner Kamera ausweichend sind die beiden Angeklagten in den Saal geführt worden. Schwarzes Hemd, offener Kragen und regungslos hören sie über anderthalb Stunden der Anklageverlesung zu. In der wird deutlich, wie groß die Bande im Drogenhandel im Geschäft gewesen sein soll. Da ist die Rede von einer Fahrzeugflotte mit Verstecken für Drogen und Waffen. Und in der Anklage wird deutlich, wie brutal und skrupellos das Vorgehen gewesen sein soll. Ihre Opfer sollen sie mit Messern, Eisenstangen oder Pistolen massiv misshandelt und mit dem Tode bedroht haben. Laut Staatsanwaltschaft wollten sie so die ihnen gestohlenen Drogen zurückholen.
Sperrungen rund ums Gericht
Die Verhandlungen finden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Ähnliche Sicherheitsvorkehrungen wie rund um den Drach-Prozess, bei dem das Kölner Gericht zu einer Art Festung wurde, sind aber offenbar nicht geplant. Die Angeklagten kommen zwar unter strenger Bewachung, aber eben nicht mit dem Hubschrauber zur Verhandlung. Trotzdem wird viel Polizei, auch schwer bewaffnet, vor allem im Gericht zu sehen sein. An den Prozesstagen kann es deshalb kurz zu Sperrungen kommen, wenn die Wagenkolonnen an- oder wegfahren. Der Gerichtssaal wird verschärft gesichert, das heißt, es gibt strenge Kontrollen. Alle, die hineinwollen, werden einzeln durchsucht. Also hohe Sicherheit, aber eher im Gebäude spürbar als draußen.


