Nach Rahmede ist vor der nächsten Baustelle

Die neue Rahmede-Talbrücke bei Lüdenscheid ist freigegeben – schneller als geplant und als Symbol dafür, dass es gehen kann. Doch Entwarnung für NRW gibt es trotzdem nicht. Zahlreiche Autobahnbrücken im Land sind alt, marode und teilweise akut gefährdet. Ein Überblick über die drei größten Sorgenkinder.

Bei der "Stahlhochzeit" der Rahmede-Talbrücke wurden die beiden Brückenhälften zusammengeführt, um verschweißt werden zu können. Die wichtige Verkehrsachse A45, die das Ruhrgebiet mit dem Ballungsraum Frankfurt verbindet, war viele Jahre lang gesperrt.
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Nordbrücke A565 bei Bonn: Lkw-Sperre ab Januar

Die Nordbrücke bei Bonn stammt aus den 1960er-Jahren – und ihr Zustand bereitet große Sorgen. Ab Mitte Januar dürfen Lastwagen mit einem Gewicht von mehr als siebeneinhalb Tonnen die Rheinbrücke nicht mehr nutzen. Sonderuntersuchungen haben massive Schäden offengelegt. In der Region wächst die Angst vor gravierenden Folgen für den gesamten Köln-Bonner Wirtschaftsraum.

Wiehltalbrücke A4 bei Gummersbach: Stau auf Jahre?

Auf der Wiehltalbrücke zwischen Olpe und Köln läuft der Verkehr seit fast einem Jahr nur noch einspurig. Grund sind Defizite bei der Tragfähigkeit. Für Lkw gelten zusätzliche Gewichtsbeschränkungen, lange Staus sind Alltag. Die Autobahn GmbH schließt sogar eine vollständige Sperrung nicht aus – mit erheblichen Konsequenzen für Südwestfalen.

Berliner Brücke A59 in Duisburg: Neubau vorgezogen

Die Berliner Brücke über die Ruhr ist die sechstlängste Straßenbrücke Deutschlands – und ebenfalls marode. Seit Oktober 2024 ist sie für den Schwerlastverkehr gesperrt. Eine komplette Schließung wäre besonders dramatisch, denn die Brücke liegt in unmittelbarer Nähe des Duisburger Hafens, einem der wichtigsten Logistikstandorte Europas. Deshalb wurde der Neubau vorgezogen: Schon im Januar sollen die Arbeiten beginnen.


Autor: José Narciandi