Mülldeponie in Liblar plant mehr Klimaschutz
Veröffentlicht: Mittwoch, 04.09.2019 08:08
Die Deponie Vereinigte Ville in Erftstadt-Liblar soll zu einem Leuchtturm-Projekt für den Klimaschutz werden. Geplant ist, dass die Müllkippe als erste Deponie in Deutschland technisch so aufgerüstet wird, dass man mehr klimaschädliches Methan-Gas abziehen und gleichzeitig Sauerstoff einleiten kann.

Denn Sauerstoff lässt organisches Material schneller verrotten, so dass weniger Methan entsteht. Methan-Gas ist mindestens 25 Mal so schädlich wie CO2. Bis die ersten Bauarbeiten an der Ville-Deponie beginnen, wird es aber wohl bis Ende nächsten Jahres dauern, schätzt der Betreiber AVG. Hintergrund ist, dass das Bundesumweltministerium und mehrere Deponie-Betreiber eine Vereinbarung geschlossen haben, den Methan-Ausstoß auf Müllkippen zu senken.
Der Staat fördert die Pläne mit über 60 Millionen Euro. Konkret geht es darum, mehr Gas-Brunnen in den Deponien zu bauen, um Methan ab- und Sauerstoff zuzuleiten. In Liblar werden dazu erstmals Kombi-Brunnen getestet, die beides können. Die Deponie Vereinigte Ville liegt an der Luxemburger Straße zwischen Bleibtreu- und Liblarersee und ist ehemaliges Tagebau-Gebiet. Sie enthält aktuell rund 25 Millionen Kubikmeter Müll und wird in etwa 10 Jahren voll sein. Deswegen planen die Verantwortlichen eine Vergrößerung der Grube.


