Kölner Medienkonzern RTL streicht hunderte Stellen

Der Kölner Medienkonzern RTL steht vor einem massiven Stellenabbau. Rund 600 Arbeitsplätze sollen im Zuge einer Neustrukturierung wegfallen.

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RTL streicht 600 Stellen: Neustrukturierung im Medienkonzern

Der Kölner Medienkonzern RTL hat angekündigt, im Rahmen einer umfassenden Neustrukturierung rund 600 Stellen zu streichen. Betroffen sind sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkräfte. Als Gründe nennt das Unternehmen den tiefgreifenden Wandel im Medienmarkt sowie die schwierige konjunkturelle Lage.

RTL betont, dass der Stellenabbau sozialverträglich umgesetzt werden soll. Gemeinsam mit den Betriebsräten wurde ein spezielles Abfindungsprogramm entwickelt, um die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen dabei möglichst vermieden werden.

Die linearen TV-Werbeumsätze in Deutschland sind laut RTL seit einigen Jahren um mehr als 20 Prozent gesunken. Gleichzeitig hat der Konzern stark in den Ausbau seines Streamingdienstes RTL+ investiert und plant, dies auch weiterhin zu tun.

Für Zuschauerinnen und Zuschauer soll der Umbau keine unmittelbaren Einschnitte beim linearen Programm bedeuten. RTL Deutschland versichert, dass weiterhin rund um die Uhr gesendet wird. Allerdings wird geprüft, ob Content-Teams zusammengelegt werden können, um Inhalte für RTL+ effizienter zu produzieren.

Zukunft von Formaten wie "Die Verräter" und "Der Bachelor"

Was die Neustrukturierung konkret für einzelne Formate bedeutet, ist noch nicht vollständig entschieden. Es ist jedoch möglich, dass Formate wie "Die Verräter" oder "Der Bachelor" zunächst exklusiv auf RTL+ verfügbar sein werden, bevor sie im linearen Fernsehen ausgestrahlt werden.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) zeigte sich schockiert über die geplanten Stellenstreichungen und bezeichnete sie als Katastrophe für die Beschäftigten bei RTL und deren Tochterunternehmen.

RTL Deutschland ist Teil der internationalen RTL Group, Europas größter kommerzieller Sendergruppe. In Deutschland betreibt das Unternehmen neben RTL auch ntv, Vox und den Streamingdienst RTL+.

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