Köln: Prozess um Folter in einer WG hat begonnen

Körperverletzung mit Todesfolge. Hinter dieser sterilen und nüchternen Formulierung steckt eine unglaubliche Tat. Zwei Frauen und zwei Männer stehen seit Dienstag (12.12.) vor dem Kölner Landgericht.

© Radio Erft

Sie sollen eine 21-jährige Frau in ihrer WG in Höhenberg praktisch als Sklavin gehalten und sie am Ende quasi zu Tode gefoltert haben. Eine Frau und ein Mann kamen heute aus der Vorführzelle in den Saal - sie sitzen wegen ähnlicher Foltertaten in Essen bereits im Gefängnis. Regungslos verfolgt der Vater des Opfers die Anklage. Hört, wie seine Tochter im April 2020 in der WG mit Händen, Füßen aber auch mit Besenstilen und Hundeleinen geschlagen und getreten worden sein soll. Die mutmaßlichen Täter sitzen ihm gegenüber. Sie sollen, so die Staatsanwältin, die 21-Jährige tagelang misshandelt und gedemütigt haben. Das Gericht muss prüfen, ob alle Angeklagten schuldfähig sind. Eine Bekannte hatte die Polizei alarmiert. Diese fand das Opfer unter einer Wolldecke versteckt in der Wohnung. Wochen später verstarb die Frau an den Folgen der Misshandlungen, so die Anklage.

Weitere Meldungen