Köln: Obduktion soll nach Polizeischuss Klarheit bringen

Nachdem ein Polizist in Köln-Bickendorf auf einen Mann geschossen hat, soll eine Obduktion die genaue Todesursache klären.

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Es geht vor allem um die Frage, ob der Mann starb, weil ihn die Kugel aus der Waffe des Polizisten getroffen hatte oder ob es die schweren Messerverletzungen waren, die sich der Mann nach dem Schuss selbst zugefügt hatte.

Der 36-jährige soll Donnerstagabend zwei Frauen bedrängt und mit Gewalt versucht haben, an ihr Auto zu kommen. Dann wollte er mit einem Taxi wegfahren, aber der Taxifahrer weigerte sich und stieg aus. Als der Mann sich dann selbst ans Steuer des Taxis setzte, sei er von zwei Polizisten gestellt worden, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Der 36-Jährige hatte auch ein Messer bei sich, das er nicht wie von den Polizisten gefordert weggelegt haben soll. Daraufhin schoss ihm ein Polizist einmal in den Oberkörper. Der Mann soll sich am Boden liegend noch selbst schwer mit dem Messer verletzt haben. Er starb später in einer Klinik. Die Staatsanwaltschaft prüft jetzt, ob den beteiligten Polizisten Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Auf der Vitalisstraße in Köln-Bickendorf ist am Freitagabend ein Mann durch einen Schuss der Kölner Polizei getötet worden. Eine Frau hatte in einer der Seitenstraßen die Polizei gerufen, weil sie von einem fremden Mann in ihrem Auto überfallen worden sei, so die Polizei zu den ersten vorläufigen Erkenntnissen.

Polizisten sind dienstfähig, werden aber aktuell nicht eingesetzt

Eine Sprecherin der Kölner Polizei sagte, die beteiligten Polizisten seien in Betreuung. Bei der Polizei gibt es einen sozialen Dienst, bei dem entsprechend geschulte Beamte mit ihren Kollegen sprechen. Die Beteiligten seien grundsätzlich dienstfähig, würden aber nach so einem Fall nicht direkt wieder in den Dienst geschickt.

In den letzten Monaten hatte es bundesweit einige tödliche Polizeischüsse gegeben: Im August erschoss ein Polizist in Duisburg einen Mann, der im Treppenhaus eines Hauses mit einem Messer bewaffnet auf Beamte zugegangen sein soll. Nach der Schussabgabe eines Polizisten in Delmenhorst starb Ende November ein 25-Jähriger. Er soll den Beamten mit einer Axt angegriffen haben. Wohl auch nach Schusswaffengebrauch der Polizei starb am vergangenen Wochenende ein 37-Jähriger im hessischen Bad Schwalbach.

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