KI bei Stellenanzeigen? Mehrheit will klare Kennzeichnung

Eine Frau nutzt einen Laptop
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Auf Jobsuche

Berlin/Düsseldorf (dpa/tmn) - Die Stellenanzeige wurde komplett oder mit Hilfe von KI verfasst? Knapp jeder oder jede dritte Arbeitnehmende (30 Prozent) ist überzeugt, das erkennen zu können. Besonders hoch ist der Anteil unter den 18- bis 29-Jährigen (55 Prozent). Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Bilendi im Auftrag der Königsteiner Gruppe unter mehr als 1.000 Berufstätigen, die in den zwölf Monaten zuvor in einem Bewerbungsprozess waren. 

KI kenntlich machen

Mehrheitlich würden sich Jobsuchende demnach aber wünschen, dass KI-generierte Stellenanzeigen als solche gekennzeichnet wären (78 Prozent). Auf die Entscheidung, sich dann noch zu bewerben, hätte das bei mehr als der Hälfte aber keinen Einfluss (56 Prozent). Nur knapp jeder Vierte (23 Prozent) würde sich auf KI-Anzeigen eher nicht bewerben.

Unabhängig von KI haben laut der Bilendi-Umfrage fast zwei Drittel (65 Prozent) schon mindestens einmal auf eine Bewerbung verzichtet, weil sie die Stellenanzeige zu schlecht fanden. Der Hauptgrund: Die Aussagen in der Anzeige waren zu allgemein und zu wenig auf den Job bezogen. 

Tracking gewünscht, Chatbots nicht

Dass der Bewerbungsprozess nach Ansicht von Arbeitsuchenden effektiver werden kann, zeigt eine Umfrage des Stellenportals Stepstone. Demnach sind 44 Prozent der gut 4.000 Befragten in den zwölf Monaten zuvor mindestens einmal mitten im Prozess ausgestiegen - vor allem wegen nicht erfüllter Erwartungen an die Stelle oder das Gehalt. Grund war bei fast jedem Vierten aber auch eine unklare oder verzögerte Kommunikation seitens des Unternehmens (23 Prozent). 

Eine Art Bewerbungsstatus-Tracking, das anzeigt, in welcher Phase man sich gerade befindet, halten etwa sechs von zehn Befragten (62 Prozent) in der Stepstone-Umfrage für «sehr wünschenswert». Weniger gut kommen dagegen Chatbots oder KI-gestützte Kommunikation im Bewerbungsprozess an: Fast die Hälfte (47 Prozent) findet das «überhaupt nicht wünschenswert».

Laut Stepstone ist die Stichprobe für die Umfrage repräsentativ für die deutsche Erwerbsbevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bildung. Bilendi machte keine Angaben zur Repräsentativität der Befragung.

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