Jürgen Berger
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.08.2025 11:16
Kandidat für Die Linke

Zur Person
Name: Jürgen Berger
Partei: Die Linke
aktueller Wohnort: Wesseling-Urfeld
Alter: 62
6 Fragen an den Kandidaten
Welche drei Herausforderungen im Rhein-Erft-Kreis wollen Sie mit Priorität angehen?
1. Wohnen: Wir müssen eine eigene Wohnungsbaugesellschaft im Kreis gründen. Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum und Neubauten für die Menschen, nicht für Spekulanten. Dazu gehört der Erhalt und Ankauf von Sozialwohnungen.
2.Wirtschaft: Verwaltungsprozesse müssen vereinfacht werden. Fördermittel zum Strukturwandel müssen an eine Überprüfung der Arbeitsplatzwirksamkeit geknüpft werden. Die Vergabe öffentlicher Aufträge darf nur an Unternehmen erfolgen, die nach Tarif bezahlen. Der Kreis muss gerade für kleine Unternehmen und Handwerks-Betriebe wieder zum attraktiven Standort werden.
3.Sozialpolitik: Kinderarmut ist ein sehr großes Problem im Kreis. Kinderzuschlag sowie Leistungen zu Bildung und Teilhabe müssen schneller und unkomplizierter ausgezahlt werden. Ein "Rhein-Erft-(Sozial)Pass" muss eingeführt werden, damit vergünstigte Besuche von Schwimmbädern und Kulturveranstaltungen kreisweit möglich werden.
Was können Sie besser als Ihre Mitbewerber*innen?
Ich habe gelernt zuzuhören! Ich bin kein Berufspolitiker, sondern ein Mensch, der in seinem Berufsalltag als Sozialpädagoge die Erfahrung gemacht hat, wie wichtig es ist, mit den Menschen vor Ort gemeinsam nach konkreten Lösungen für ihre Probleme zu suchen.
Was macht Sie zu einem guten Landrat?
Da ich nur für eine Legislaturperiode zur Verfügung stehe und auch keine weiter gehenden politischen Ambitionen habe, muss ich nicht versuchen, mich Interessengruppen anzubiedern. Ich habe während vieler Jahre als kirchlicher Mitarbeitenden-Vertreter (ähnlich Betriebsrat) gelernt, dass es Klarheit, Beharrlichkeit und viel Überzeugungsarbeit braucht, um tatsächliche Veränderungen zu erreichen.
Für welche politischen Ziele würden Sie gerne mehr Geld einsetzen?
Ich würde Gelder für ein zweites Frauenhaus, für eine Stärkung der Schulsozialarbeit, und die Hebammen-Ambulanz bereitstellen. Ich würde den ÖPNV im ländlichen Raum ausbauen und besonders abends und an Wochenenden für eine bessere Bus-Taktung sorgen. Ich würde Geld in die Hand nehmen, um die Verkehrsinfrastruktur zu sanieren, Radwege und Kreisstraßen verbessern und hierbei den Fokus auf ÖPNV, Radwege und Fußgänger legen. Gerne würde ich mehr Geld für den Ausbau und die Unterstützung ehrenamtlichen Engagements, zum Beispiel für die freiwilligen Feuerwehren, den Breitensport und Integrationsprojekte, einsetzen.
In welchen Bereichen würden Sie die Investitionen gerne kürzen?
Ich würde gerne weniger Geld für teure Software-Lizenzen in der Kreisverwaltung ausgeben, sondern auf OS-Software umstellen. Das verursacht zwar auch Initialkosten, sorgt aber für dauerhafte Kostensenkungen und eine digitale Unabhängigkeit und mehr Datensicherheit. Die zusätzlichen Gelder für das Kreismarketing hinterfrage ich sehr kritisch, da der Kreis bereits Mittel zur Wirtschaftsförderung bereitstellt.
Wie und wo engagieren Sie sich in Ihrer Freizeit?
Da ich in Vollzeit im 24 Std. Dienst in der stationären Jugendhilfe arbeite, ist mein politisches Engagement zurzeit gerade meine hauptsächliche Freizeitbeschäftigung. Ansonsten versuche ich trotzdem auch noch Zeit zu finden, um langjährige Freundschaften zu pflegen.
Redaktioneller Hinweis: Die Antworten der Kandidaten wurden in keiner Weise verändert.