Frechen: Umstrittene Betonwand der Rewe-Filiale abgesegnet
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.12.2020 14:17
Zum Leidwesen einiger Anwohner darf die große Betonwand für den neuen Rewe-Markt in Frechen-Bachem ab sofort weitergebaut werden. Nachdem herauskam, dass die Wand 30 Zentimeter höher ist als geplant, hat die Stadt nun auch die höhere Variante genehmigt.

Die Vorgaben im Bebauungsplan würden das zulassen, heißt es, auch die vorgeschriebenen Abstände zum Nachbargrundstück würden eingehalten. Jetzt müssen sich die Bewohner eines Mehrfamilienhauses damit abfinden, dass ihre Balkone und Fenster zugebaut werden. Der Rewe-Markt an der Hubert-Prott-Straße war abgebrannt – und jetzt wurde das Gelände für den Wiederaufbau anders aufgeteilt. Der Supermarkt rückt samt Ladezone nah das bestehende Haus heran (und zusätzlich soll daneben neuer Wohnraum geschaffen werden). Für die Anwohner bedeutet das, dass ihre Balkone und Fester jetzt im Schatten liegen und sie direkt auf eine Betonwand blicken. Die Stadt weist daraufhin, dass rein rechtlich alles in Ordnung ist und die städtischen Vorgaben eingehalten wurden. Trotzdem will Frechen weiterhin zwischen Bauherr und Anwohnern vermitteln. Im Gespräch ist zum Beispiel, die graue Betonwand zu begrünen.
Der alte Supermarkt war vor über zwei Jahren bis auf die Grundmauern ausgebrannt. Schuld war ein technischer Defekt. Bei den aufwändigen Löscharbeiten waren drei Feuerwehrleute verletzt worden, es entstand ein Schaden von rund 4,5 Millionen Euro.