Das kostet Studieren neben dem Job
Veröffentlicht: Mittwoch, 26.11.2025 13:00

CHE-Analyse
Gütersloh (dpa/tmn) - Flexible Studienformate wie Teilzeit-, berufsbegleitende oder Fernstudiengänge gewinnen in Deutschland an Bedeutung – doch der Zugang dazu bleibt häufig teuer. Das zeigt eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE).
Demnach wächst der Bedarf an solchen Angeboten stark, gleichzeitig liegen viele der flexiblen Studienmöglichkeiten an privaten Hochschulen oder im Weiterbildungsbereich staatlicher Einrichtungen – und sind dort oft mit hohen Kosten verbunden. Weiterbildende Masterstudiengänge kosten im Durchschnitt rund 14.400 Euro, einzelne Programme sogar bis zu 88.000 Euro. Weiterbildende Bachelorstudiengänge liegen mit durchschnittlich 15.500 Euro ähnlich hoch.
Größeres Angebot an privaten Hochschulen
Private Hochschulen bieten insgesamt eine deutlich größere Vielfalt flexibler Studienformen an als staatliche: Rund die Hälfte ihrer Bachelorangebote ist berufsbegleitend oder als Fernstudium organisiert.
Im staatlichen Bereich verfügen vor allem Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften über flexible Optionen – etwa durch duale oder berufsbegleitende Studiengänge. Besonders verbreitet sind flexible Formate in Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie Therapieberufen, aber auch in Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.
Teilzeit, dual oder berufsbegleitend - was ist der Unterschied?
Ein Teilzeitstudium richtet sich an Menschen, die aus privaten oder gesundheitlichen Gründen nicht im üblichen Tempo studieren können. Sie belegen pro Semester weniger Veranstaltungen, häufig mit flexiblen Zeiten wie Abend- oder Blockseminaren. Arbeiten nebenher ist möglich, aber nicht verpflichtend. Wichtig: Als Teilzeit gilt das Studium nur, wenn es offiziell bei der Hochschule beantragt oder als Teilzeitstudiengang ausgewiesen ist.
Ein berufsbegleitendes Studium bedeutet Studium zusätzlich zum Job.
Eine Berufstätigkeit wird vorausgesetzt oder zumindest erwartet. Vorlesungen und Prüfungen finden typischerweise so statt, dass sie mit einer Vollzeit- oder Teilzeitstelle vereinbar sind – etwa abends, am Wochenende oder online. In einem dualen Studium sind die Praxisanteile Bestandteil des Studiums und verpflichtend.
Welche Alternativen gibt es?
Günstiger als ein komplettes berufsbegleitendes Programm sind kürzere Weiterbildungsformate wie Microcredentials (kompakter Bildungskurs) oder Kurse ohne Zertifikat, die im Schnitt zwischen 1.200 und 2.000 Euro kosten. Sie machen laut CHE-Analyse inzwischen den Großteil des Weiterbildungsangebots aus – nicht zuletzt, weil sie einen geringeren Workload erfordern und leichter mit Beruf und Familie zu vereinbaren sind.


