Bettensteuer in Brühl: Stadtrat entscheidet über Einführung
Veröffentlicht: Freitag, 12.12.2025 12:58
In Brühl könnte ab April eine Bettensteuer eingeführt werden. Der Stadtrat berät am Montag über eine Abgabe von fünf Prozent pro Übernachtung, die jährlich rund 2,3 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen soll. Während die Stadt und die SPD-Fraktion die Steuer verteidigen, kommt scharfe Kritik vom Phantasialand und dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA.

Entscheidung über Bettensteuer im Stadtrat am Montag
Am Montagabend (15. Dezember) steht im Brühler Stadtrat die Entscheidung über die Einführung einer Bettensteuer auf der Tagesordnung. Die Stadt plant, ab April fünf Prozent pro Übernachtung in Hotels, Pensionen und anderen Unterkünften zu erheben. Mit dieser Maßnahme sollen zusätzliche Einnahmen von etwa 2,3 Millionen Euro generiert werden.
Unterstützung durch die SPD-Fraktion
Die SPD-Fraktion unterstützt die Einführung der Steuer. Nach ihren Angaben ist eine solche Steuer in vielen Städten bereits seit Jahren üblich. Sie weist Kritik zurück, dass Brühl durch die Steuer an Attraktivität verlieren könnte. Eine solche Behauptung bleibe bislang unbelegt, Denn in anderen Städten habe sich ein solcher Schaden nicht nachweisen lassen.
Kritik vom Phantasialand
Das Phantasialand lehnt die Bettensteuer jedoch entschieden ab und bezeichnet sie als „unsinnige Schlafsteuer“. Der Freizeitpark warnt davor, dass die Abgabe den Tourismus in Brühl schwächen und letztlich auch die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt verringern könnte. Diese Kritik weist die SPD zurück. Diese Behauptung sei nicht belegbar, so die Fraktion. Stattdessen solle das Phantasialand seine eigene Preis- und Angebotsstruktur überdenken, wenn es sich um seine Attraktivität sorge.
Einwände des Hotel- und Gaststättenverbands
Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) spricht sich gegen die Steuer aus und plädiert eindrücklich dafür, auf eine Einführung zu verzichten. Die Hoteliers befürchten ein „Bürokratiemonster“ und einen ungleichen Wettbewerb, da Privatvermieter möglicherweise nicht zur Kasse gebeten würden. Sollte die Bettensteuer tatsächlich eingeführt werden, behalte sich der DEHOGA vor, weitere Schritte zu prüfen, um die Interessen seiner Branche zu schützen und nachhaltig zu sichern.
Stadt betont Notwendigkeit zusätzlicher Einnahmen
Die Stadt Brühl betont hingegen, dass sie auf zusätzliche Steuereinnahmen angewiesen sei, um ihre finanzielle Lage zu verbessern. Denn es drohe auch in den kommenden Jahren ein hohes Defizit. Ob die Bettensteuer tatsächlich eingeführt wird, entscheidet der Stadtrat am Montagabend. Brühl wäre die erste Stadt im Rhein-Erft-Kreis, die eine solche Steuer erheben würde. In ihren Nachbarstädten Köln und Bonn gibt es eine solche Abgabe schon länger.

